Zinsen sind weiterhin im Sinkflug

30 Jahre lang sind die Zinsen – von kleinen Schwankungen abgesehen – immer nur gesunken. Oft war von der Zinswende die Rede; gekommen ist sie nie. Auch diesmal bleibt offen, ob die US-Notenbank ihre Leitzinsen in den kommenden Wochen wie angekündigt anhebt. Falls dies passiert, würden wohl auch die Franken-Zinsen leicht nach oben steigen.

Doch die Banken scheinen nicht an dieses Szenario zu glauben. Die Sparzinsen sinken in der Schweiz weiter und haben bei vielen Finanzinstituten das Nullniveau erreicht. Lange zeigte sich die Postfinance vergleichsweise grosszügig. Doch auch sie gibt sich mittlerweile knausrig und will die Zinsen noch weiter drücken: Ab November erhalten Privatkunden auf ihrem Sparkonto bloss noch 0,05 Prozent – halb so viel wie noch bis Ende Oktober. Das E-Sparkonto bringt noch 0,1 statt 0,15 Prozent, das 3a-Konto 0,5 (zuvor 0,75) und das Freizügigkeitskonto 0,2 (0,3) Prozent. Zugleich hat die Postfinance eine Gebührenerhöhung auf Jahresbeginn 2016 angekündigt. Steigen die Zinsen tatsächlich, würden die Postfinance und viele andere Banken von höheren Margen profitieren.