Mit Obligationenfonds gehts bergab

Seit Dezember 2015 erhöht die US-­Zentral­bank FED den Leitzins in kleinen Schritten. Obwohl weder die Europäische Zentralbank (EZB) noch die Schweizerische Nationalbank (SNB) bisher nachgezogen haben – die ­zinssensitiven Obligationen haben auch hier reagiert. Steigende Zinsen bzw. schon die Aussicht auf steigende Zinsen drücken die Kurse der Obligationen in Schweizer ­Franken. Nach Jahren meist steigender Kurse kam die Trendwende für Franken-Obligationen Mitte 2016.

Langläufer reagieren am stärksten

Die in den Tabellen ausgewiesenen Renditen umfassen immer Kursveränderungen und ­Ausschüttungen. Dass alle Obligationenfonds in den vergangenen 12 Monaten negative ­Renditen verzeichneten, zeigt: Die ausgeschütteten Zinsen vermochten die Kursverluste nicht zu kompensieren. Steigen die Zinsen bzw. die Zinserwartungen, erleiden Obli­gationen mit langen Laufzeiten die stärksten Kursverluste. Umgekehrt gewinnen sie am meisten, wenn der Zinstrend nach unten zeigt.

Kosten nicht vergessen

Brummt die (Welt-)Wirtschaft weiter, dürften auch EZB und SNB bei der Geldversorgung ­restriktiver werden. Dies vor allem, wenn die Inflation anziehen sollte. In diesem Szenario steigen auch die Zinsen, was die Obligationenrenditen weiter drückt. Es gibt Stimmen, die vor einer stark steigenden Inflation warnen. Das ist aber Spekulation. 

Nicht zu vergessen: Die internen Kosten der Fonds werden diesen direkt belastet. Die ­ausgewiesenen Renditen sind also netto zu verstehen. Aber: Alle Bankkosten (Kommis­sionen, Depotgebühren usw.) müssen von den Anlegern direkt bezahlt werden. Ebenso die Steuern. Was für die Anleger unter dem Strich übrig bleibt, ist immer weniger, als die Fondsrenditen suggerieren.