Nein. Familienaufstellen ist eine umstrittene Methode. Es ist eine Art Rollenspiel, bei dem Teilnehmer verschiedene Familienmitglieder verkörpern. Der Platz der Stellvertreter soll der Therapeutin Hinweise auf die Lösung des Problems liefern. Allerdings müssen die Teilnehmer dabei fragwürdige Regeln befolgen: So sollen sich Kinder den Eltern stets unterordnen – selbst wenn die Eltern sie misshandelt haben. Und ­ältere Geschwister stehen in der Rangordnung über den jüngeren. Das ist proble­matisch und kann Kon­flikte noch verstärken. Vermutlich ist es für Sie am hilfreichsten, wenn Sie Ihre Probleme zusammen mit ­einem Therapeuten unter vier Augen besprechen. So können Sie Schritt für Schritt Vertrauen in eine ­erwachsene Person gewinnen und die belastende Situation aufarbeiten.