Forscher der Universität Zürich begleiteten über zehn Jahre lang rund 24 000 gesunde Menschen. In der Gruppe, die Kalzium einnahm, traten dreimal so viele Herzinfarkte auf wie in der Gruppe, die keine Präparate erhielt. Schon vor zwei Jahren warnten neuseeländische Forscher in ­einer grossen Studie vor Kalziumpräparaten («Saldo» 19/10).

Die meisten Präparate enthalten etwa 1000 Milligramm Kalzium. Das ist zwar nicht viel mehr als man mit der Nahrung aufnimmt. Für Gesundheitstipp-Arzt Thomas Walser ist «eine tägliche Aufnahme von etwa 700 Milligramm Kalzium aus natürlichen Quellen» ideal.

Das Problem der Präparate: «Mit ihnen nimmt man die Dosis Kalzium auf einmal zu sich», so Studienautorin Sabine Rohrmann vom Institut für Sozial- und Päventiv­medizin an der Universität Zürich. Normalerweise ist der Kalziumspiegel im Blut stabil, weil der Körper das Kalzium mit der Nahrung nur langsam aufnimmt. Präparate dagegen stellen die ganze Menge Kalzium sofort zur Verfügung. «Dies könnte zu einem Verkalken der Blutgefässe führen und das Risiko für Herzinfarkt erhöhen», so die Forscherin.