Teure TV-Geräte, viele Laptops oder das Apple iPad 2, das nächste Woche in die Läden kommt, haben eine LED-Hintergrundbeleuchtung. LED (Englisch für Light Emitting Diodes) brauchen wenig Strom.

Doch sie geben einen hohen Anteil an blauem Licht ab. Jetzt sagen Schlafforscher: Wer diese Geräte regelmässig am Abend benützt, riskiert Schlafstörungen.

Das blaue Licht gaukelt dem Körper vor, dass Tag ist. Laut Sylvia Frey, Schlafforscherin am Zentrum für Chronobiologie der Universität Basel, produziert der Körper bei bläulichem Licht weniger vom Schlafhormon Melatonin: «Dann geht es länger, bis man einschläft, und der Schlaf ist weniger tief.»

Soeben hat Frey zusammen mit anderen Wissenschaftern eine Studie abgeschlossen. Sie setzten Freiwillige abends fünf Stunden vor einen Computer mit LED- und einen mit normaler Beleuchtung:

Die Teilnehmer vor dem LED-Bildschirm fühlten sich weniger schläfrig und schnitten in Gedächtnis- und Aufmerksamkeitstests besser ab. Demnach waren sie deutlich wacher als ihre Kollegen vor den anderen Geräten.


Bildschirm: Gratis- Software verringert Anteil an blauem Licht

«Mindestens eine Stunde vor dem Schlafengehen schaltet man diese Geräte besser aus», rät Frey. Und wer im Bett ein Buch lesen wolle, solle das «am besten auf Papier» tun. iPad-Herstellerin Apple nahm zur Kritik keine Stellung.

Harmlos sind dagegen Buchlesegeräte, sogenannte E-Book-Reader. Sie arbeiten ohne Hintergrundbeleuchtung und stören deshalb die innere Uhr nicht.

Wer trotzdem abends am Computer sitzen muss, kann gratis das Programm F.lux herunterladen. Vorteil: Bei Sonnenuntergang verringert es den Blauanteil in der Beleuchtung des Bildschirms automatisch.