Die Stiftung für Konsumentenschutz vermeldete im Juli: «Süssigkeiten enthalten kaum mehr Azo-Farbstoffe.» Vor drei Jahren hatten 42 000 Leserinnen und Leser des Gesundheitstipp in einer Petition gefordert, dass die fragwürdigen Farbstoffe verboten werden. Sie können Allergien auslösen und Kinder hyperaktiv machen. Dazu gehören Farbstoffe mit den E-Nummern 102, 104, 110, 122, 124 und 129. Doch zum Jubeln ist es zu früh: Diverse Sirupsorten, Bonbons und saure Gummis sind noch künstlich gefärbt. Etwa Orangen­sirup von Coop und Spar, aber auch die Hochzeits-Feuersteine der Firma Zile. Sie enthalten gemäss Zutatenliste auch Azo-Farben.

Der Gesundheitstipp testete diese Produkte vor drei Jahren. Die Hersteller gelobten damals Besserung: Zile erklärte, sie seien daran, auf natür­liche Farben umzustellen. Coop versprach, bei Eigenmarken auf Azo-Farben zu verzichten. Ebenso Spar, der auch seine Zulieferer dazu auffordern wollte. Die «sauren Glühwürmchen» von Trolli enthalten unterdessen zwar keine Azo-Farben mehr, dafür andere umstrittene Stoffe: Titandioxid, Karmin und Patentblau V. Karmin und das künstliche Patentblau könnten Allergien auslösen.

Bei Coop heissts, Tests mit natürlich gefärbtem Sirup seien noch unbefriedigend. Spar verweist auf den Lieferanten, der über Zutaten entscheide. Laut Zile ist die Deklara­tion auf der Packung veraltet: Die Feuersteine seien natürlich gefärbt. Trolli erklärt, bei Blau sei dies schwierig. Die eingesetzten Stoffe seien aber zugelassen.  


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