An einem langen Seil hangelt sich ein Forscher auf einen hohen Baum hinauf. In der ­Krone sitzt ein Dreifinger-Faultier. Es schmiegt sich an den Ast, als möchte es sich vor ihm verstecken. Im Fell des Faultiers hausen Mikroorganismen, wie man sie sonst nirgendwo findet. Das Tier stellt ein einzigartiges Mikroökosystem dar. Und ist deshalb einer der grossen Hoffnungs­träger der Arzneimittelforscher.

99 Prozent der Antibiotika, die in den letzten 60 Jahren auf den Markt gekommen sind, stellen Pharmafirmen mit Hilfe von Mikroorganismen her. Weil Antibiotika missbräuchlich verwendet wurden, wirken viele von ihnen nicht mehr. Antibiotika-Resistenzen sind heute ein weltweites Problem. Neue Antibiotika zu finden, ist ein Wettlauf mit der Zeit.

Die Arte-Dokumentation «Resistente Keime» zeigt, wie Forscher in entlegensten Winkeln der Erde nach neuen Antibiotika suchen. Etwa im Fell des Faultiers im Regenwald Panamas, an Höhlenwänden oder in Krokodilfarmen.  

In seinem Film spricht der ka­nadische Wissenschaftsjournalist Bruce Mohun viele Themen an – von der Geschichte der Antibiotika über Patientenschicksale und Forschungsstandorte bis zu Kurzporträts von Forschern. Doch es sind zu viele Themen. Für den Zuschauer ist teilweise nicht erkennbar, wohin der Film führen soll. Man vermisst einen klaren Aufbau, der rote Faden fehlt. Die einzelnen Informationshäppchen sind interessant. Doch viele Fragen bleiben offen.

Bedingt empfehlenswert