Die Mitglieder der Krankenkassen CSS, ­Arcosana und Intras erhielten kürzlich ­einen Brief mit der Empfehlung, sich bei wiederkehrenden Schmerzen in einer Top­pharm-Apotheke beraten zu lassen. Laut einem Prospekt sprechen die Apotheker 15 bis 30 Minuten lang mit den Patienten – vor allem über Medikamente.

Ärzte ärgern sich über das neue Angebot. Der Zürcher Hausarzt Thomas Walser findet es «bedenklich und unprofessionell». Apotheker seien kaum in der Lage, bei Kopfschmerzen eine treffende Diagnose zu stellen. Dies sei auch für ­Ärzte schwierig: «Dahinter können gefährliche Krankheiten wie ein Hirntumor stecken.» Apotheker wollten, so Walser, in erster Linie Medikamente verkaufen. «Doch bei vielen Beschwerden sollte man besser seinen Lebensstil ändern.»

CSS und Toppharm entgegnen, das Programm richte sich an Menschen, die schon beim Arzt waren. Die Apotheker würden keine ärztliche Diagnose stellen, sondern die Patienten zu Medikamenten beraten.