Die Schweiz sei ein «Land des Fleisches, der Würste und des Käses», schreibt Rolf Hiltl im Vorwort seines neuen Kochbuchs. Und deshalb ist der Teilzeitvegetarier überzeugt: «Ein Kind, das sich vegetarisch ­ernährt, will sich auf der Schulreise wie seine Mitschüler gerne eine Wurst auf den Spiess ­stecken.»

Auch erwachsene Vegetarier sehnen sich ­anscheinend oft nach Hackbraten, Stroganoff, Cordon Bleu und Cervelat-Salat. Deshalb hat Hiltl für sein neues Kochbuch klassische Fleischrezepte mit pflanzlichen Zutaten nachgekocht. Ganz nebenbei verrät er sein Rezept für vege­tarisches Tatar. Er macht auch kein Geheimnis daraus, dass man die Zutaten für die Gerichte in seiner «Vegi-Metzg» kaufen kann.

Traditionell angerichtet auf abgewetzten Holzbrettli, in Emailschalen oder Zinkpfannen, sehen die Gerichte auf den Fotos im Kochbuch fast aus wie originale Fleischspeisen. Gewöhnungsbedürftig sind dagegen die «Crevetten» aus Maniok­wurzeln. Sogar der Autor bezeichnet sie als ­«Kuriosität». 

Geradezu grotesk ist das Rezept für vege­tarische Gänseleber. Die Produktion der Stopf­leber ist der Inbegriff der Tierquälerei. Ein solches Rezept gehört nicht in ein vegetarisches Kochbuch – auch weil sich viele Vegetarier besonders für Tierschutz engagieren.

Bedingt Empfehlenswert 

Rolf Hiltl: «Meat the Green», ca. Fr. 49.–, AT Verlag