Grossverteiler haben ganzjährig Tomaten, Auberginen und andere Gemüse im Angebot, auch aus Übersee. Doch sie schmecken oft fade und langweilig. Kommt hinzu: Dieses Supermarktgemüse hat viele einheimische Nutzpflanzen aus unseren Küchen verdrängt. Gerade die traditionellen Sorten seien aber oft besonders robust und aromatisch, schreiben die Umweltingenieurin Marianna ­Serena und der Biologe Michael Suanjak. ­Deshalb stellen sie in ihrem neuen Buch rund 800 alte Gemüsesorten vor.

Zum Beispiel den «Blauen Speck». Die Schale dieser Kohlrabisorte glänzt, als ob sie mit Fett eingestrichen wäre. Der Name passt perfekt, denn dieses Gemüse soll «zart und butterweich» sein. Da läuft dem Leser das Wasser im Munde zusammen. Einen lustigen Namen hat auch der Rattenschwanz-Rettich. Anders als die Rettiche aus dem Supermarkt handelt es sich nicht um Wurzeln, sondern um «knackige und würzige» Schoten, die an Stängeln wachsen. Sie enthalten viel Vitamin C und ein desinfizierendes Öl.

Das schön bebilderte «Lexikon der alten Gemüsesorten» macht Lust zum Stöbern. Man erfährt viel über Geschichte und Anbau der Pflanzen. Mit vielen Zubereitungsvorschlägen kommt auch die kulinarische Seite nicht zu kurz.

sehr empfehlenswert

Marianna Serena, Michael Suanjak: «Das Lexikon der alten Gemüsesorten», ca. Fr. 78.–, AT Verlag