Harry J. Anslinger hatte ein grosses Ziel, als er Leiter der obersten Drogenbehörde der USA wurde: Hanf sollte weltweit ver­boten werden. Er warnte, der Konsum von Cannabis mache Menschen zu «mörderischen ­Bestien», zu Meuchelmördern und Vergewal­tigern. Seine Kam­pagne hatte Erfolg. Das war 1930.

Noch heute kämpfen Menschen rund um die Welt dafür, dass man die Droge wieder straffrei konsumieren darf. Fachleute sagen, sie sei we­niger gefährlich als Alkohol und oft die letzte Hoffnung für schwerkranke Patienten, die an chronischen Schmerzen, Muskelkrämpfen oder Appetitlosigkeit leiden.

Mit seinem Buch will Peter Cremer-Schaeffer die emotional geführte Debatte nicht weiter anheizen. Ihm geht es um die Fakten. Übersichtlich und fundiert zeigt er auf, was Cannabis im Körper bewirkt – sowohl Gutes wie Schlechtes. Der Arzt und Drogenexperte der deutschen ­Arzneimittelbehörde beschreibt auch den Einsatz in der Medizin.

Das Buch ist eine gelungene Basis für eine sachliche Diskussion über Cannabis und räumt mit Vorurteilen und Mythen auf. Allerdings legt der Autor den Schwerpunkt stark auf die rechtliche ­Situation in Deutschland. Das macht die Lektüre stellenweise für Schweizer Leser wenig er­giebig.

Empfehlenswert

Peter Cremer-Schaeffer: «Cannabis»,ca. Fr. 22.–, Hirzel Verlag