Der dänische Arzt Peter Gøtzsche ist einer der bekanntesten Pharmakritiker. Bis vor drei Jahren war er Vorstandsmitglied des renommierten Forschernetzwerks Cochrane. Jetzt legt er ein Buch übers Impfen vor. Es soll Lesern helfen, sich im Dickicht widersprüch­licher Informationen zurechtzufinden. Den Behörden könne man nicht trauen, schreibt Gøtzsche. Sie würden oft irreführende Aussagen der Pharmahersteller übernehmen. Doch auch mit Impfgegnern geht Gøtzsche ins Gericht. Es sei «unklug und unwissenschaftlich», auf alle Imp­fungen zu verzichten.

Ausführlich erklärt der Autor Nutzen und ­Risiken der wichtigsten Impfstoffe. Die Masern­impfung hält er für «eine der besten medizi­nischen Massnahmen», die Grippeimpfung hingegen für ein «gigantisches Experiment». Die Zulassungsstudien für die Corona-Impfstoffe hätten ermutigende Resultate gezeigt. Doch über mögliche Nebenwirkungen wisse man noch zu wenig.

Manchmal bewegt sich Gøtzsche an der Grenze zur Polemik. Aber seine Aussagen belegt er mit vielen Studien. Sein Impfbuch ist eine spannende und nützliche Lektüre. Er empfiehlt allen, sich zu überlegen, welchen Nutzen ihnen eine bestimmte Impfung bringt. Sein Buch liefert die Grundlagen für den Entscheid. 

Sehr empfehlenswert

Peter C. Gøtzsche: «Impfen – für und wider», Riva Verlag, ca. Fr. 32.–