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Vorsorgetests für Brustkrebs, Prostatakrebs oder grünen Star – viele Ärzte empfehlen sie ihren Patienten. Solche Untersuche sollen den Ärzten ermöglichen, Krankheiten so früh festzustellen, dass sie sie gut therapieren können. Doch das sei «entartete Medizin», kritisiert der deutsche Wissenschaftsjournalist Frank Wittig, der auch einen Dokumentarfilm über dieses Thema gedreht hat.
Viele Vorsorgechecks schaden mehr, als sie nützen, schreibt Wittig. Zum Beispiel bei Prostatakrebs: Dabei finden Ärzte oft Gewebeveränderungen, die sich nie zu einem Krebs entwickeln würden, aber dennoch bestrahlt werden. Gesunde Menschen werden also zu Patienten. Zudem können Prostata-Eingriffe impotent machen und die Blase schwächen. Der Autor appelliert an den gesunden Menschenverstand. Statt sich immer wieder untersuchen zu lassen, solle man gut auf den Körper achten und bei ungewöhnlichen Veränderungen zum Arzt zu gehen. Das sei die beste Vorsorge.
Der Inhalt des Buches ist interessant. Wittig hat gut recherchiert und stützt seine Kritik mit zahlreichen Studien und Fakten. Allerdings wäre weniger mehr gewesen: Wittig beschreibt die Studien ausführlich und mit medizinischen Fachbegriffen. Das macht das Buch für Laien stellenweise schwer verständlich.
Bedingt empfehlenswert
Frank Wittig: «Krank durch Früherkennung», Riva Verlag, ca. Fr. 27.–
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