Viele Leute haben nach einem etwas zu üppigen Mahl ein schlechtes ­Gewissen – auch Jürgen Dollase, der als Restaurantkritiker häufig viel isst. In seinem Buch schlägt er den Bogen von den Zechereien der Griechen in der Antike bis zu eigenen Erlebnissen mit Zwölfgängern in Luxusrestaurants. Er zeigt auf, wie die Religionen, aber auch moderne ­Diätvorstellungen das ­Essverhalten der Menschen geprägt haben. Und er beschreibt, wie er sich vom schlechten ­Gewissen wegen allzu fürstlicher Mahlzeiten befreien konnte. Das ist spannend und ­anregend zu lesen. Allerdings rückt der Autor seine Person etwas penetrant in den Vordergrund.

Jürgen Dollase: «Völlerei», Hirzel Verlag, ca. Fr. 25.–

Bedingt empfehlenswert