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Kurz vor Weihnachten verspricht Jamie Oliver «perfekte» Rezepte für die Festtage. Ein vollmundiges Versprechen. Trotzdem gelingt ihm der Spagat zwischen Tradition und neuen Ideen.
Der englische Koch unterstreicht im Vorwort unbescheiden, was er von seinen Kochbuch hält: Es sei perfekt. Doch das ist es nicht. Jamie Oliver schlägt zwar auf 400 Seiten eine Fülle von überraschenden Gerichten für die Festtage vor – die «ultimativ schönsten und festlichsten», wie er sie grosspurig anpreist. Doch oft sind die Gerichte überladen, zu fett, zu exotisch. Beispiel Schweinefleischterrine: Sie enthält viel Fleisch, Leber und Rückenspeck. Für Jamie Oliver eine «smarte Vorspeise», für viele hingegen wohl das vorzeitige Ende des Festmahls. Oder der Carbonara-Kuchen: Spaghetti in eine Kuchenform gepresst, samt Rahm und Schinken. Gewöhnungsbedürftig.
Die Schwäche von Jamie Oliver ist aber gleichzeitig seine Stärke. Und die heisst: Kreativität und Inspiration. Er hält an Traditionen fest und schert sich gleichzeitig einen Teufel um sie. Eine italienische Panna cotta serviert er mit tropischer Mango-Sauce, aus englischem Truthahn macht er eine türkische Falafel. Oliver wirbelt und liefert Ideen. Hübsch sind die Kommentare zu jedem Rezept, mit viel Fantasie inszeniert die Bilder dazu.
Allerdings muss Weihnachten sowieso nicht perfekt sein – sondern einfach schön. Und so lässt sich letztlich auch über dieses Kochbuch urteilen: Es ist schön, aber nicht perfekt. Und das reicht eigentlich auch.
Empfehlenswert
Jamie Oliver: «Weihnachtskochbuch»,
Dorling Kindersley Verlag, ca. Fr. 35.–
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