Eine Lieferung voll Ärger

Verspätete Lieferung, defekte und falsche Teile: Der Möbelkauf des Ehepaars Emer war ein kostspieliges Desaster. K-Tipp sagt, wie man beim Möbelkauf Ärger verhindert.

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K-Tipp 16/2008

30.09.2008

Beatrice Walder

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Für über 8000 Franken hatte das Ehepaar Emer aus Münchenstein BL Möbel bestellt. Das Möbelhaus Alfemo in Dietikon ZH lieferte sie – mit zwei Monaten Verspätung. Es war ein einziges Ärgernis: Beim Salontisch fehlte die Glasscheibe, für den Esstisch wurde eine falsche Bank geliefert, die Garderobe war ein mangelhaftes Ausstellungsmodell.

Als Mehmet Emer bei Alfemo reklamierte, versprach man ihm, sich darum zu kümmern – doch es passierte nichts. Einen Monat später brach auch noch das Sofa zusammen.

Reparatur zurecht nicht akzeptiert

Nach sechs Monaten schickte das Möbelhaus Alfemo einen Handwerker vorbei, um den Schaden anzuschauen. Der Mann schlug eine Reparatur vor.

Mehmet Emer wollte aber zu Recht keine Reparatur akzeptieren (siehe Tipps zum Möbelkauf). Auf die anderen Beanstandungen reagierte Alfemo weiterhin nicht, auch nicht auf einen eingeschriebenen Brief.

Das Ehepaar Emer ging zum Friedensrichter, doch Alfemo erschien dort nicht. Der nächste Schritt zum Zivilgericht war ihnen zu aufwendig, sie haben aufgegeben. Auch der K-Tipp konnte nichts ausrichten: Alfemo holte den eingeschriebenen Brief mit Fragen nicht ab. Einziger Trost: Das Ehepaar Emer hat noch nicht die ganze Rechnung bezahlt.

Übrigens: An der gleichen Adresse wie Alfemo geschäftet nun Vera Möbel. Auch Vera Möbel hat auf die Fragen des K-Tipp nicht reagiert. Damit bleibt unklar, wie die beiden Firmen zusammenhängen.

Entscheidend aber ist: Wer in diesen Möbelhäusern etwas kauft, weiss nicht, mit wem er einen Vertrag abschliesst. Auf dem Bestellschein steht weder der Name eines Unternehmers noch eine Privatperson. Ein rechtliches Vorgehen ist so praktisch unmöglich.

Deshalb sollte man bei Läden, die nicht im Handelsregister eingetragen sind, auf keinen Fall eine Vorauszahlung leisten.

Dass man beim Möbelkauf auch gute Erfahrungen machen kann, zeigt das Beispiel von Toni Durrer aus Bern. Er hatte bei der Möbelfirma Anliker in Langenthal BE zwei Gartenstühle bestellt. Doch am vereinbarten Liefertermin waren die Stühle nicht da. Sie wurden mit drei Monaten Verspätung geliefert.

Immerhin: Durrer erhielt für die Wartezeit zwei andere Stühle gratis zur Verfügung gestellt. Und Anliker entschädigte ihn mit einem 50-Franken-Gutschein.

Tipps zum Möbelkauf

Bestehen Sie darauf, dass Zusicherungen über die Art der Möbel im Kaufvertrag festgehalten werden.
Viele Kaufverträge enthalten die Klausel, dass ein Rücktritt vom Vertrag ausgeschlossen ist, wenn die Möbel nicht zum vereinbarten Zeitpunkt geliefert werden. Streichen Sie diese Klausel oder vereinbaren Sie schriftlich, um wie viel der Liefertermin überschritten werden darf. Wird diese Frist überschritten, können Sie vom Vertrag zurücktreten.
Falls im Vertrag nichts zur Lieferverzögerung steht, können Sie bei Überschreitung einen eingeschriebenen Brief schicken und eine Nachfrist von zwei bis drei Wochen ansetzen. Erhalten Sie die Möbel nicht innert dieser Frist, können Sie vom Vertrag zurücktreten.
Die Rechte bei mangelhafter Ware (Preisermässigung, Rückgabe oder Ersatzlieferung) werden oft mit einer Klausel wie «Gewährleistung ausgeschlossen» oder «keine Wandlung oder Minderung» umgangen. Streichen Sie solche Klauseln, sonst kann das Geschäft mangelhafte Waren reparieren.

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