Wuhan, eine geschäftige Stadt in China. Menschen eilen über die viel befahrene Strasse. Die Kamera zoomt auf die graue Fassade des Zentralkrankenhauses. Hier begann das Unheil: Mitte Dezember 2019 kamen erste Patienten mit dieser noch unbekannten Lungenkrankheit in die Notfallstation. Am 27. Dezember war bereits klar: Die Patienten waren am Coronavirus erkrankt. Die chinesische Regierung hätte nun die Weltgesundheitsorganisation und andere Länder informieren müssen. Doch stattdessen verhängte sie eine Nachrichtensperre. Wer angeblich «Gerüchte» verbreitete, wurde ver­haftet.

Es war nur einer der schwerwiegenden Fehler, die zu Beginn der Coronapandemie passierten. Der Arte-Dokumentarfilm zeichnet präzise nach, was in den ersten 100 Tagen falsch lief und so die Zahl der Kranken und Toten unnötig hochtrieb. Nicht unschuldig soll auch die Weltgesundheitorganisation sein. Sie ha­be zu zögerlich rea­giert, kritisieren die Filmemacher. Das sei aus Rücksicht auf China und die Interessen der Weltwirtschaft geschehen. Ebenso versagt hatten Regierungen und Gesundheitsbehörden. Sie waren schlecht auf ein solches Ereignis vorbereitet.

Der Film ist ein spannender Rückblick auf die Anfänge der Coronapandemie. Er dokumentiert den Ablauf anhand von Ausschnitten aus Nachrichtensendungen sowie Gesprächen mit Wissenschaftern und Politikern.

«Corona: In 100 Tagen in die Pandemie», 18. Oktober, 21.45 Uhr, Arte. Auch in der ­Arte-Mediathek verfügbar

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