Sie sind einfach wundervoll, diese Seniorinnen: Die 87-jährige Madeleine, die sich von einer jungen Asiatin mit dem Roller ins Chinesenviertel chauffieren lässt. Dort philosophiert sie über das Leben und spielt zum ersten Mal Pingpong. Oder die 85-jährige Frida mit ihren grellrot gefärbten Haaren, die ihr schmerzendes Knie einfach ignoriert und keinen Mann mehr will. «Alles, was jetzt noch kommen würde, wäre nur zweite Wahl», sagt sie.

Madeleine und Frida sind zwei der fünf über 80 Jahre alten Menschen, die der französische Regisseur Ludovic Virot in seinem Dokumentarfilm liebevoll porträtiert. Sie sprechen über ihre Einsichten, ihre Träume und Ängste, die Liebe und den Tod. Davor brauche man keine Angst zu haben, sagt Madeleine. «Du verlöschst wie eine Kerze.»

Nicht nur die ­Lebensweisheit dieser alten Menschen beeindruckt. Auch ihre ­Offenheit, ihr Witz und die Lebensfreude begeistern. Es gibt ­berührende Momente: Zum Beispiel wenn der 84-jährige Roger dem Regisseur von seiner Einsamkeit erzählt und sagt: «Jetzt sind Sie da, das hat mir schon mal den Tag gerettet.»

Allerdings bleiben die Zusammenhänge für den Zuschauer manchmal etwas rätselhaft: So ­erfährt man zum Beispiel nicht, warum Madeleine ins Chinesenviertel fährt und wer ihre ­Begleiterin ist.

Der Film «Das Glück des Alters» ist auf ­jeden Fall sehenswert – für Junge wie für Alte. Denn er zeigt, dass man auch im hohen Alter noch «die pure Lust am Leben» spüren kann, wie eine der Seniorinnen sagt. Was es dafür braucht: Neugierde, Offenheit und ganz viel Gelassenheit.

«Das Glück des Alters»; Arte, 

Freitag, 24. Juli, 23.30 Uhr