David Gross beisst herzhaft in eine Banane: «Die ist perfekt, perfekter Reifegrad!» Die Banane hat der junge Journalist aus Österreich eben erst aus dem Kehricht gefischt. Neben ihm stehen zwei Mitarbeiter der Wiener Müllabfuhr. Sie schauen skeptisch. Der eine wünscht ironisch: «Viel Spass. Mahlzeit.» Im Müll zu wühlen, ist für sie tabu.

Doch nach und nach legt sich das Misstrauen der zwei Männer. Sie finden David Gross’ Idee nun gar nicht mehr so übel. Er will sich fünf ­Wochen lang nur von Essen ernähren, das andere wegwerfen. Der Film begleitet ihn bei diesem Experiment quer durch Österreich. In weiteren Folgen ist der Journalist in Deutschland, Holland, Belgien und Frankreich unterwegs.

Vieles, was Menschen wegwerfen, ist gesundheitlich unbedenklich: Den Machern dieser Filmreihe gelingt es auf eine sehr erfrischende, sympathische und undogmatische Weise, den Zuschauern die Augen zu öffnen. Sie präsentieren das Thema nicht mit dem Öko-Mahnfinger. Im Vordergrund stehen Genuss und Freude – etwa, wenn Gross eine Wohnsiedlung zum Gourmet­menü einlädt. Die Zutaten: abgelaufene Lebensmittel aus deren Kühlschränken.

Das macht Lust, auch selber mitzumachen. Vielleicht nicht gerade beim Wühlen im Kehricht. Aber ein bisschen mehr Fantasie beim Verwerten von Resten oder mehr Aufmerksamkeit beim Einkauf liegen allemal drin. Die Filme von David Gross sollte man sich jedenfalls auf den Menüplan schreiben.