Pflanzen oder Tiere gentechnisch zu ver­ändern, ist in der Schweiz verboten. So verlangt es das bis 2025 verlängerte Gentechmoratorium. Doch die Zustimmung zu diesem Moratorium schwindet.

Ein französischer Dokumentarfilm von Arte zeigt, warum das passiert: Lobbyisten feiern die Gentechnik als Heilsbringerin für die Welt. Sie soll Hunger bekämpfen und Krankheiten wie Malaria ausrotten. Zu den grössten Unterstützern der Gentechnik gehört die milliardenschwere Stiftung von Microsoft-Gründer Bill Gates und dessen Frau Melinda. Sie finanziert umstrittene Experimente in Afrika.

Die Filmemacher üben scharfe Kritik an ­diesen Experimenten. Beispiel: Gentechmais in Ruanda. Der Staat lässt den Gentechfirmen freie Hand und informiert die Menschen nicht über Risiken. Unerwünschte Mutationen könnten Krebs fördern oder das Hormonsystem und damit die Fruchtbarkeit stören. Die Filmemacher zeigen Mut: Trotz Verbot wagen sie sich vor Ort, um die Plantage zu filmen, und werden dabei von Sicherheitspersonal mit dem Tod bedroht.

Der Film öffnet Zuschauern die Augen. Er zeigt, dass auch moderne Gentechverfahren riskant sind. Das ist für die Schweiz genauso bedeutsam. Was heute in Afrika passiert, könnte bald schon auch hier Einzug halten: Im Frühling entschied das Parlament, dass der Bund ein neues Regelwerk aus­arbeiten soll. Dieses soll gewisse Gentechniken auch in der Schweizer Landwirtschaft erlauben.

«Genlabor Afrika», 21. Juni, 22.40 Uhr, Arte.  Auch in der Arte-Mediathek verfügbar

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