Licht beeinflusst die Gesundheit. Setzt die Dunkelheit ein, stellt sich die innere Uhr um und der Körper erholt sich. Doch in Industriestaaten verschwindet der natürliche Nachthimmel zunehmend. Die Dokumentation «Verlust der Nacht. Die globale Lichtverschmutzung» von Claus Eckert geht unter anderem der Frage nach, wie sich Kunstlicht auf den Körper auswirkt. 

So werben Geschäfte in Hongkong mit Leucht­reklamen. Messungen zeigen: Die durchschnittliche Helligkeit ist tausendmal so hoch wie in einer natürlichen Nacht. Das spürte auch Yolanda Ng. Die Bezirkspolitikerin ist wegen der grellen Beleuchtung an den Stadtrand gezogen: «Wenn ich schlafen wollte, hat mich das Licht gestört. Und ich bekam Kopfweh. Die flackernde Beleuchtung draussen machte mich aggressiv.» 

Bisher ist nicht ausreichend erforscht, wie stark künstliches Licht schadet. Laut einer Studie des deutschen Schlafmediziners Dieter Kunz reichen schon wenige Minuten am Laptop aus, um das Schlafhormon Melatonin deutlich zu reduzieren. Kunz: «Dadurch ist der Schlaf beeinträchtigt.» 

Kunz’ Studien zeigen auch: «Viele leben tagsüber in biologischer Dunkelheit.» Etwa durch die Arbeit im Büro. Fehlendes Sonnenlicht und zu viel künstliches Licht in der Nacht stören den Tag-Nacht-Rhythmus. Forscher entwickeln deshalb Lichtquellen, die dem entgegenwirken. 

Der Film gibt einen guten Überblick über die Folgen der Lichtverschmutzung. So geht er nicht nur auf gesundheitliche Aspekte ein, sondern u. a. auf den Schaden für die Tierwelt. Dennoch bleibt er etwas oberflächlich.

Empfehlenswert

«Verlust der Nacht. Die globale Licht­verschmutzung», 6. Mai, 21.45 Uhr, auf Arte