Fremde Erwachsene schmiegen sich anein­ander und streicheln sich gegenseitig. Es sind die Teilnehmer einer Kuschelparty im deutschen Leipzig. Was seltsam wirkt, macht wissenschaftlich Sinn. Im Film «Fass mich an ...» erklären die ZDF-Autoren Paul Amber und Halim Hosny, weshalb körperliche Nähe lebenswichtig ist. 

Dazu scheuen sie keinen Aufwand, reisen in Forschungszentren in die USA, sprechen mit Psychologen, Therapeuten und Wissenschaftern oder lassen sich massieren und dabei ihre Gehirnströme messen. Zwar untermauern all diese Aspekte den gesundheitlichen Nutzen der Berührung. Durch die vielen Schauplätze wirkt der Film zuweilen aber auch hektisch.  

Es kommen viele Betroffene zu Wort. Ein Pärchen in einem Wellnesstempel sagt, wie wichtig ihm Berührung sei. Eine junge Mutter schildert, was die Baby-Massage bewirkt hat, und eine kleine Familie berichtet, wie sie durch Körperkontakt wieder näher zusammenfand. Alle sprechen offen darüber, wie ihnen Streichel­einheiten geholfen haben. Doch ihre Auftritte im Film sind kurz und ihre Geschichten vermögen kaum zu be­rühren.

Trotzdem zeigt der Film gut auf, wie wertvoll Berührungen und Nestwärme sind. Er weckt das Bewusstsein dafür, dass man viel Zeit darauf verwendet, die Kontakte in Facebook & Co. zu pflegen und über den Bildschirm seines Smartphones zu streichen und dabei vielleicht vergisst, seinen Partner zu streicheln.  

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