Angenommen, es gäbe eine Pille gegen Stress, würden 60 Prozent der Deutschen sofort danach greifen. Das sagen die Autoren in diesem Dokfilm. Doch was geschähe, wenn die Pille im Umlauf wäre? Laut Experten würden die Leute viel zu lange schlafen, sie wären antriebslos, es würde ihnen übel und schwindlig. Und ihr Blutdruck wäre im Keller.

Der Film erzählt davon, dass man bei Stress meist an etwas Negatives denkt. Solchen Stress spürt man, wenn einen eine Situation überfordert. Wird Stress chronisch, kann er der Gesundheit schaden, zum Beispiel Diabetes oder Depressionen mitverursachen.

Die Experten sagen aber auch: Stress an sich sei nichts Schlechtes, sondern ein körpereigenes Aufputschmittel, das einen leistungsfähiger mache. Man müsse bloss lernen, damit umzugehen. So senken etwa Yoga oder Joggen den Cortisolspiegel. Das beruhigt. Die Forscher gehen aber noch weiter: Sie wollen herausfinden, wie man die «Stresssoftware im Gehirn» langfristig neu programmieren kann.

Anders gesagt: wie sich die Einstellung zum Stress ändern lässt. So zeigte die Stanford University in einer Studie einer Gruppe ein Video, in dem es hiess, Stress sei schädlich. Im Video der zweiten Gruppe hiess es, Stress sei etwas Stärkendes. In nachfolgenden Tests stellte man bei Teilnehmern der zweiten Gruppe kürzere ungesunde Stressreaktionen fest.

Der Film besteht vor allem aus Erläuterungen von Experten. Trotzdem ist er unterhaltsam – auch dank Bildmaterial und Cartoons, welche die Interviews illustrieren. Zum Teil dürfte der Film aber noch mehr in die Tiefe gehen.

«Brauchen wir mehr Stress?», 28.1., 8.55 Uhr, und 3.2., 23.30 Uhr, Arte. Auch in der Arte-­Mediathek verfügbar

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