Mit der Diabetespille Invokana verdoppelt sich das ­Risiko – im Vergleich zum Medikamentenverzicht –, dass sich der Patient eine Zehe amputieren lassen muss. Das zeigt einer ­Studie des Herstellers Janssen-Cilag. Etzel Gysling, Arzt und Herausgeber der Zeitschrift «Pharma-Kritik», sieht einen «einleuchtenden» Zusammenhang mit einer anderen, bekannten Nebenwirkung von Invokana: «Der Wirkstoff lässt den Cholesterinwert um mehr als zehn Prozent an­steigen.» Das führe zu Schäden in den Gefässen, schweren Durchblutungsstörungen und könne so zur Amputation von Zehen führen. Gysling sagt: «Die Studie könnte auf ein relevantes Problem von Invokana hinweisen.»

Schon länger kritisieren Fachleute das Medikament. Laut der französischen Fachzeitschrift «Préscrire» schade es mehr als es nützt. In einem Schreiben an die Ärzte sagt Janssen-Cilag, dass «das Problem derzeit genauer untersucht» werde. Der Grund sei zwar noch unklar, doch möglicherweise spiele es eine Rolle, dass das Medikament dem Körper Wasser entziehe. Die Firma rät, dass Ärzte Fussprobleme gut überwachen und Patienten viel trinken sollen. Zur Kritik nahm sie keine Stellung.