Ein kleiner Ort in Italien, nahe der Badestrände von Rimini. Im Jahr 2007 passierte hier Unerklärliches: Plötzlich erkrankte einer nach dem anderen an hohem Fieber und fürchterlichen Gliederschmerzen. «Ich dachte, jetzt ist meine letzte Stunde gekommen», erinnert sich Antonio Ciani, einer der Betroffenen. Was damals keiner ahnte: Es war die Tropenkrankheit Chikungunya. Überträger war die asiatische ­Tigermücke, die sich zunehmend auch in Südeuropa, Frankreich, Deutschland und der Schweiz heimisch fühlt.

«Mückenalarm» ist ein spannender und eindrücklicher Dokumentarfilm über den Eroberungszug der tropischen Mücken in Europa und die Folgen für die Gesundheit. So können die Insekten neben Chikungunya-Fieber auch Denguefieber und das West-Nil-Virus übertragen.

Kein Zweifel – das sind Krankheiten, die man ernst nehmen muss. Doch der Film schürt allzu sehr Angst. Er fokussiert auf die Perspektive von Forschern und Firmen, die den Mücken den radikalen Kampf an­gesagt haben. Dabei scheuen sie auch nicht vor bedenklichen Mitteln zurück. So spritzen die Italiener Insektengift über die Gemüsebeete, in Deutschland verteilen Helikopter ein Mückenkiller-Granulat über den Auen des Oberrheins, und die Engländer ziehen gar mit genmutierten Mücken in den Krieg.

Immerhin verschweigt der Film nicht, dass die Risiken dieser Methoden noch weitgehend unklar sind. ­Bewährte Mittel wie Mückenschutz und Moskitonetze kommen hingegen nur am Rand zur Sprache.    

Empfehlenswert