Nadine Hollenstein teilt Blumenkohl in kleine Röschen. Dann rüstet sie Süsskartoffeln, Zwiebeln und Peperoni. Die 10-jährige Tochter Kaya hilft ihr, das Gemüse in Stücke zu schneiden. «Ich koche gern mit meiner Mutter», sagt Kaya. Die beiden bereiten das Gemüse für den Ofen zu. Jetzt rühren die dreifache Mutter aus Adliswil ZH und ihre Tochter eine würzige Marinade aus Curry, Ingwer, Tomatenmark und Olivenöl an. Ahornsirup sorgt für ein wenig Süsse.
Die beiden verteilen das marinierte Gemüse auf einem grossen Blech. Schon bald gart der bunte Mix im Backofen. «Das Gericht ist schnell gemacht», sagt Nadine Hollenstein. Das sei praktisch. Denn im Alltag fehle oft die Zeit, lange in der Küche zu stehen. Mit einem Ofenblech ist es kinderleicht, Gemüse zuzubereiten. Ernährungsberaterin Beatrice Fischer aus Meiringen BE sagt: «Man bekommt mit wenig Aufwand ein sehr aromatisches Gericht.» Denn im Ofen entfaltet das Gemüse feine Röstaromen. Zudem bekommt es oft einen leicht süsslichen Geschmack.
Das mögen viele Kinder. Laut Beatrice Fischer eignet sich «fast jedes Gemüse zum Rösten im Ofen». Wer mehrere Sorten kombiniert, sollte darauf achten, dass deren Garzeiten ähnlich seien. So passen zum Beispiel Wurzelgemüse wie Rüebli, Sellerie, Randen und Pastinake gut zusammen.
Für den Sommer empfiehlt Beatrice Fischer eine Kombination aus Auberginen, Zucchetti und Peperoni. Zum Gemüse gibt man ein wenig Olivenöl, Salz und Pfeffer. Dann schiebt man es für etwa eine halbe Stunde in den heissen Backofen. Zutaten wie etwa Cherrytomaten, die nach kurzer Zeit gar sind, sollte man nicht zu klein schneiden.
Oder man gibt sie erst gegen das Ende der Garzeit in den Ofen. Fischer rät, das Gemüse mit Pilzen, Nüssen, Kernen oder Früchten zu ergänzen. Diese liefern weitere wertvolle Nährstoffe. Eine überraschende Kombination ist etwa im Ofen gerösteter Rosenkohl mit getrockneten Cranberrys und Haselnüssen.
Fein sind auch Apfel- oder Birnenschnitze, die man mit Randen oder Rotkohl aufs Blech legt. Die Rezepte dazu liefert ein neues Merkblatt des Gesundheitstipp. Nadine und Kaya Hollenstein ergänzen ihren Curry-Blumenkohl mit Kichererbsen, die sie zuvor weich gekocht haben. Man kann auch fertig gekochte Kichererbsen aus dem Glas verwenden. Sie werden im Ofen schön knusprig und ergänzen das Gericht mit Eiweiss. Zum Gemüse servieren die Köchinnen einen Joghurt-Dip. «Der ist besonders fein», sagt Kaya. Dazu essen sie indisches Nanbrot.
Auch Hummus und Tsatsiki sind gute Dips
Auch andere Dips eignen sich für Ofengemüse, zum Beispiel Hummus, Kräuterquark oder Tsatsiki. Dafür mischt man ein Naturejoghurt mit geraffelten Gurken und Knoblauch und würzt mit ein wenig Salz und Pfeffer nach. Tipp: Reste des Ofengemüses lassen sich am nächsten Tag verwerten.
Sie schmecken auch kalt gut: als Belag für ein Sandwich oder als Zutat für Salat. Oder man schneidet die Reste klein und verarbeitet sie zu einer Sauce für Pasta oder zu einer Füllung für Ravioli.
Curry-Blumenkohl von Nadine Hollenstein
4 Portionen
800 g Blumenkohl, in Röschen geteilt
400 g Süsskartoffeln, in Würfel geschnitten
1 bis 2 rote Zwiebeln, in Achtel geteilt
1 bis 2 Knoblauchzehen, gehackt
1 rote Peperoni, geschnitten
150 g Kichererbsen, gekocht (im Glas erhältlich)
Marinade: 3 EL Currypulver
1 EL Paprikapulver
1 Messerspitze Muskat
1 Messerspitze Chiliflocken
1 TL Salz, etwas Pfeffer
1 bis 2 Zweige Thymian
1 Stück Ingwer (ca. 1 cm), fein gehackt
1 TL Tomatenmark } 1,5 dl Olivenöl
1 EL Apfelessig } 2 EL Ahornsirup
Dip: 180 g Naturejoghurt
2 EL Peterli, gehackt Blumenkohl, Süsskartoffeln, Zwiebeln und Knoblauch in eine Schüssel geben. Peperoni und Kichererbsen beiseitestellen. Zutaten für die Marinade gut verrühren. Gut die Hälfte davon mit der Blumenkohlmischung vermengen und 10 Minuten ziehen lassen. Backofen auf 200 Grad vorheizen.
Die Masse auf ein Blech geben und 10 Minuten backen. Zwei Esslöffel der übrigen Marinade mit Kichererbsen und Peperoni vermengen, zum Blumenkohl aufs Blech geben und weitere 15 Minuten backen. Restliche Marinade mit dem Joghurt verrühren und nach Belieben mit Salz und Peterli abschmecken. Das fertig geröstete Gemüse mit der Sauce servieren.
Gratis-Merkblatt: «Rezepte für Ofengemüse»
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