Päparate mit Ginseng helfen nicht gegen Erektionsstörungen. Zu diesem Schluss kommt die österreichische Website «Medizin transparent», die Therapien auf wissenschaftliche Belege prüft. Sie wertete neun Studien mit fast 600 Männern aus. Fazit: Durch Ginsengprodukte verbessert sich weder die Erektionsfähigkeit noch die sexuelle Zufriedenheit.

Auch andere Pflanzenextrakte überzeugten in Studien nicht, zum Beispiel solche mit Maca und Schlafbeere. Bei den Heilpflanzen Turnera diffusa und Mönchs­pfeffer ist der Nutzen ebenfalls fraglich.

Präventivmediziner David Fäh von der Berner Fachhochschule rät deshalb von solchen Pro­dukten ab: «Wichtiger sind eine ausgewogene Ernährung und regelmässige Bewegung. Das ist gut für die Blutgefässe.» Eine Langzeitstudie zeigte, dass vor allem Mittelmeerkost die Potenz fördert («Saldo» 10/2021). Und «durch Bewegung schüttet der Körper mehr Testosteron aus», sagt Fäh. Das fördert die Lust auf Sex. Studien zeigen, dass Intervalltraining den Testosteronspiegel kurzfristig um bis zu 40 Prozent erhöht.

Bei Potenzproblemen, denen keine Krankheit zugrunde liegt, ist Beckenbodentraining besonders hilfreich. Damit lassen sich diejenigen Muskeln im Unterleib stärken, die wichtig für die Erektion sind. In einer deutschen Studie half dies vier von fünf Männern, ihre Sexualität zu verbessern. Das Training wirkte sogar besser als Viagra. Grund: Mit einer starken Beckenbodenmuskulatur ist die Erektion härter und hält länger – auch bei Männern ohne Potenzprobleme. Der Gesundheits­tipp hat dazu ein Merkblatt mit Übungen zusammengestellt (siehe unten). Sie lassen sich ohne technische Hilfsmittel durchführen – am besten etwa drei Mal pro Woche.