Heikle Medikamente gegen Akne
Junge Frauen bekamen während der Corona-Pandemie gehäuft Akne. Grund für die Zunahme war laut Experten die Maskenpflicht.
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Gesundheitstipp 06/2024
12.06.2024
Katharina Herzig
Der Verbrauch von starken Aknemitteln stieg in der Zeit der Covid-Pandemie bei jungen Frauen zwischen 15 und 35 Jahren um rund einen Drittel. Das geht aus dem Arzneimittelreport der Krankenkasse Helsana hervor. Die Medikamente mit dem Wirkstoff Isotretinoin heissen etwa Roaccutan, Tretinac oder Curakne. Laut der Branchenorganisation Interpharma stieg der Verkauf solcher Mittel über alle Altersklassen hinweg um 50'000 Packungen pro Jahr.
Allerdings ist die Einnahme von Isotr...
Der Verbrauch von starken Aknemitteln stieg in der Zeit der Covid-Pandemie bei jungen Frauen zwischen 15 und 35 Jahren um rund einen Drittel. Das geht aus dem Arzneimittelreport der Krankenkasse Helsana hervor. Die Medikamente mit dem Wirkstoff Isotretinoin heissen etwa Roaccutan, Tretinac oder Curakne. Laut der Branchenorganisation Interpharma stieg der Verkauf solcher Mittel über alle Altersklassen hinweg um 50'000 Packungen pro Jahr.
Allerdings ist die Einnahme von Isotretinoin-Mitteln gerade bei jungen Frauen heikel. Denn sie erhöhen das Risiko, dass Kinder missgebildet zur Welt kommen. Sie sollen daher nur zum Einsatz kommen, wenn andere Therapien nicht geholfen haben.
Studien belegen Zusammenhang mit Maskentragpflicht
Fachleute sehen den Grund für die Zunahme in der Maskenpflicht in der Covid-Pandemie. Bereits damals vermutete man, dass das Tragen von Gesichtsmasken vermehrt zu Hautkrankheiten führen kann. Studien belegen das – zum Beispiel eine italienische Studie von 2021.
Hautärztin Bettina Schlagenhauff aus Küssnacht am Rigi SZ bestätigt: Ein Zusammenhang sei «sehr wahrscheinlich». Auch kosmetische Aknebehandlungen in Hautpraxen hätten vor der Pandemie seltener stattgefunden – das Bundesamt für Gesundheit riet damals, Abstand zu halten.
«Durch kosmetische Behandlungen lassen sich Medikamente in manchen Fällen vermeiden. Sie sollten aber auch nicht zu spät zum Einsatz kommen, damit man lebenslange Aknenarben vermeiden kann», sagt Schlagenhauff. Roche schreibt dem Gesundheitstipp, dass in der Packungsbeilage auf die Risiken von Roaccutan hingewiesen werde. Ärzte sollten ausserdem ein detailliertes Aufklärungsgespräch mit Patientinnen führen sowie sicherstellen, dass diese nicht schwanger sind und eine sichere Verhütungsmethode verwenden.