Brauche ich einen Säureblocker? 

«Ich leide oft an ­Magenverstimmung. Eine Magenspiegelung zeigte nichts Auffälliges. Doch mein Arzt gab mir einen Säureblocker. Soll ich das Mittel nehmen?» 

Nein, nicht über längere Zeit. Setzen Sie den Säure­blocker besser langsam ab. Sonst steigt das Risiko für Osteoporose und für einen Verlust an Vitaminen. Bei häufigen Magenverstimmungen hilft es, wenn man langsam isst und gut kaut. Das gelingt besser, wenn man zum Essen nichts trinkt. Essen Sie mehrere kleine Mahlzeiten und verzichten Sie auf ­fettige und zuckerhaltige Speisen.

Vegane Ernährung: Ist Chlorella gut?

«Ich esse weder Fisch, Fleisch, Milch noch Eier. Jetzt stellte mein Arzt fest, dass ich zu wenig Vitamin D und B12 im Blut habe. Er gab mir die beiden Vitamine in ­hohen Dosen. Ich ­möchte aber lieber ein ­natürliches Mittel wie Chlorella. Ist das gut?»

Nein. Die Chlorella-Alge ist kein guter Vitaminlieferant. Nehmen Sie die Vitaminpräparate Ihres Arztes.

Blutdruck: Soll ich die Mittel nehmen? 

«Bei der Frauenärztin hatte ich einen erhöhten Blutdruck. Sie gab mir Medikamente. Zu Hause hatte ich aber einen normalen Blutdruck. Brauche ich die Mittel wirklich?» 

Wahrscheinlich nicht. ­Fragen Sie Ihren Hausarzt, ob Sie eine 24-stündige Blutdruckmessung machen können. Dabei trägt man eine Manschette und ein kleines Gerät bei sich. In der Auswertung zeigt sich dann, ob Sie tatsächlich Medikamente brauchen. Auch ein veränderter ­Lebensstil kann den Blutdruck positiv beeinflussen. Versuchen Sie, ein wenig Gewicht zu reduzieren und ­bewegen Sie sich jeden Tag eine halbe Stunde. Essen Sie gesund: viel Gemüse, Fisch und wenig Fleisch.

Hilft Gingko gegen Tinnitus?

«Ich habe ein Geräusch im Ohr. Eine Bekannte von mir hat auch einen Tinnitus. Sie sagt, ein Präparat mit Gingko ­helfe. Stimmt das?»

Ja, in manchen Fällen sind Extrakte aus Gingko sinnvoll. Sie fördern die Durchblutung. Wenn Sie also wegen schlechter Durchblu­tung einen Tinnitus haben, könnte ein solches Mittel helfen. Ohrgeräusche können aber auch durch verspannte ­Nackenmuskeln entstehen. Dann sollten Sie Sport ­machen und die ­Nackenmuskeln stärken. In einigen Fällen entsteht der Tinnitus im ­Gehirn. Dann helfen Entspannungstechniken wie Meditation.

Gürtelrose: Gibt es alternative Mittel? 

«Ich habe einen ­Hautausschlag. Mein Arzt sagt, es sei ­Gürtelrose. Er gab mir die Medikamente Aciclovir, Ibuprofen und Omeprazol. Doch der ­Ausschlag ist immer noch da. Nun soll ich ein Kortisonpräparat nehmen. Gibt es ­Alternativen?»

Ja. Versuchen Sie Dr. ­Reckeweg R68 Nervisin Tropfen. Nehmen Sie ­davon am Morgen und am Abend jeweils zehn Tropfen. Sie lindern die Beschwerden und unterstützen die Heilung. Auf der Haut hilft ­Excipial Lotion oder eine Propolis-Salbe als Schutz. Propolis ist Bienenharz. Bienen stellen es her, um kleine Spalten im Bienenstock abzudichten, damit keine Bakterien und Pilze wachsen können.

Tebokan mit Aspirin kombinieren? 

«Ich nehme seit zehn Jahren das Medikament Tebokan. Es soll helfen, das Gehirn besser zu durchbluten, denn mein Arzt hat Ablagerungen an den Halsschlagadern festgestellt. Meine ­Ärztin gab mir nun ­Aspirin Cardio. Ich bin unsicher: Ist das eine gute Kombination?»

Eher nicht. Wenn man Gingko-Präparate wie Tebokan mit Aspirin Cardio kombiniert, erhöht sich das Risiko für Blutungen. Das haben wissenschaftliche Studien gezeigt. Gut kombinieren lässt sich Aspirin Cardio hingegen mit dem Medikament Padmed Circosan. Es verbessert ebenfalls die Blutzirkulation. Bei der Kombinat­ion mit Blutverdünnern sind keine ­Risiken bekannt.

Cholesterinsenker: Brauche ich Q10?

«Ich nehme Atorvastatin, einen Cholesterinsenker. Eine Bekannte von mir nimmt zusätzlich ein Coenzym-Q10-Präparat. Soll ich das auch tun?»

Wenn Sie keine Be­schwerden wie Muskelschmerzen haben, ist das nicht nötig. Der Körper stellt Q10 selbst her. Er braucht es für den Energiestoffwechsel der Körper­zellen. Medikamente wie Atorvastatin senken zwar die Produktion von Q10, ein echter Mangel ist aber eher selten. Q10 ist in Pflanzenölen, Hülsenfrüchten und fettem Fisch wie Lachs und Makrele ent­halten.

Östrogensalbe für die Schamlippen?

«Ich habe trockene Schamlippen. Meine Ärztin gab mir eine Östrogensalbe. Kann ich sie für die Scheide und die Schamlippen verwenden?»

Nein, die Östrogensalbe ist in der Regel nur für die Scheide gedacht. Zur Pflege der Schamlippen nehmen Sie besser etwas ohne Hormone, zum Beispiel Granat­apfelsamen- oder Jojobaöl.

Mit Diabetes Auto fahren? 

«Ich habe Diabetes und nehme das Medikament Gliclazid. Es kann ­Unterzuckerungen ­auslösen. Mein Hausarzt will mir deshalb nicht mehr bestätigen, dass ich uneingeschränkt Auto fahren darf. Er schlägt vor, dass ich ein anderes Medikament nehme. Das möchte ich aber nicht. Was soll ich tun?»

Ihr Hausarzt hat Recht: Sie  sollten ein Medikament nehmen, das sicher ist. Beim Autofahren sollte man Unterzuckerungen unbedingt vermeiden. Denn gerade beim Fahren bemerkt man die  Symptome oft nicht. Und das kann lebensgefährlich sein.

Darm: Soll ich alle Mittel nehmen? 

«Ich hatte eine ­Darmspiegelung. Der Arzt entfernte dabei Feigwarzen am After. Er gab mir Macrogol, das den Stuhl weich halten soll. Zudem erhielt ich Xylocain Gel, das die Haut lokal betäubt, ­sowie die Schmerzmittel Irfen und Paracetamol. Muss ich all diese ­Medikamente nehmen?»

Am besten halten Sie sich an die Angaben Ihres Arztes. Schmerzmittel sollten Sie aber nur nehmen, wenn Sie noch Beschwerden haben. Mög­licherweise reicht auch die örtliche Behandlung mit Xylocain Gel oder ­eine Wundsalbe mit Calendula. Den Stuhl noch während einiger Zeit weich zu halten, ist aber sicher sinnvoll.

Schlafprobleme: Soll ich Temesta nehmen?

«Ich kann nicht durchschlafen. Mein Arzt gab mir das Medikament Temesta. Soll ich es nehmen?»

Nein. Temesta ist ein starkes Beruhigungs- und Schlafmittel, das schnell abhängig macht. Zudem ist es für ältere Menschen nicht geeignet, weil es in den Tag hinein wirken und zu Stürzen führen kann. Gehen Sie so spät wie möglich ins Bett, schlafen Sie tagsüber nicht und achten Sie auf eine ruhige Schlafatmosphäre. Probieren Sie zuerst ein Mittel mit Pflanzenextrakten wie Baldrian, Hopfen oder Passionsblume. Falls es nichts nützt: Fragen Sie Ihren Hausarzt nach einem anderen Schlafmittel, wie zum Beispiel Trittico.