Auf der violetten Packung ist zu lesen: «Neue Getreide­sorte». Die Blévita-Cracker aus der Migros enthalten Tritordeum, eine neu gezüchtete Mischung aus Hartweizen und Gerste.

Das Getreide sei besser verdaulich als Weizen, verspricht der Waadt­länder Mehlhersteller GMSA. Denn das Klebereiweiss ­Gluten sei bei Tritordeum anders zusammengesetzt. Zudem enthalte das Getreide besonders viele Fasern und Lutein. Dieser gelbe Pflanzenstoff schütze die Augen. Doch der Ernährungsmediziner David Fäh von der Berner Fachhochschule sagt: «Der Nutzen von Lutein ist umstritten.» Die bisherigen Stu­dien seien zu wenig beweiskräftig. Und weniger Gluten sei für die Verdauung nicht zwingend ein Vorteil. Wer ­Gluten nachweislich nicht vertrage, müsse ganz darauf verzichten.

Gut sei hingegen das Plus an ­Nahrungsfasern. Allerdings sind die ­Migros-Cracker knapp zur Hälfte aus weissem Tritordeum-Mehl. Sie enthalten deshalb nicht mehr Fasern als die meisten anderen Blévita-Sorten. 

Laut Migros würde reines Vollkornmehl Probleme beim Backen verursachen. GMSA sagt, dass manche ­Kunden Tritordeum besser ver­tragen. Einige Leute würden nicht auf alle Glutenarten gleich reagieren. Bei Zöliakie sei das Getreide aber nicht geeignet.