Sara De Lorenzi kämpfte jahrelang mit Rückenbeschwerden. Nach dem Joggen oder einem anstrengenden Tag plagten sie Schmerzen im Bereich des Kreuzes. Diese Probleme wurden nach der Geburt des ersten Kindes noch schlimmer. «Ich hatte bestimmt zwei Mal pro Jahr einen Hexenschuss», erinnert sich die heute 46-Jährige aus Zürich. Nach der Geburt ihres dritten Kindes begann sie mit Pilates. Die langsamen und bewussten Bewegungsabfolgen, bei denen man die tief liegenden Muskeln trainiert, taten ihr gut.
Das merkte sie auch im Alltag. «So kam die Stabilität wieder in meinen Körper zurück», sagt Sara De Lorenzi. Und damit verbunden ein gutes Körpergefühl.
Innere Rumpfmuskeln im Fokus
Pilates ist ein Training für den ganzen Körper. Im Zentrum steht dabei die Körpermitte, das sogenannte Powerhouse. «Damit sind die inneren Bauchmuskeln, die inneren Rückenmuskeln, das Zwerchfell sowie der Beckenboden gemeint», sagt Katharina Kündig. Die Physiotherapeutin aus Zürich liess sich zur Pilatestrainerin ausbilden, weil sie viele Patienten mit Rückenproblemen behandelt.
«Pilates ist nach einem Hexenschuss oder einem Bandscheibenvorfall ein gutes Training, damit es nicht wieder so weit kommt», sagt Katharina Kündig. Sie habe festgestellt, dass Patienten, die regelmässig Pilates machen, weniger Rückenbeschwerden haben. Eine Übersichtsstudie des unabhängigen Forschernetzwerks Cochrane Collaboration bestätigt, dass Pilates bei Rückenschmerzen gut hilft. Auch Sara De Lorenzi hat keine Rückenprobleme mehr. Zu Beginn besuchte sie zweimal pro Woche ein Pilatestraining, heute geht sie einmal wöchentlich hin.
«Ich hatte seit fast drei Jahren keinen Hexenschuss mehr», freut sie sich. Katharina Kündig empfiehlt Pilates nicht nur Leuten mit Rückenproblemen. «Es ist für alle ein gutes Training», sagt sie. So führe es zu einer besseren Haltung und einer verbesserten Körperwahrnehmung. Der Gesundheitstipp hat mit Katharina Kündig ein Gratis-Merkblatt mit sechs Pilatesübungen zusammengestellt. Damit stärkt man Rücken, Rumpf, Arme und Beine. Wer körperliche Beschwerden hat, sollte sich vorher von einer Fachperson für Pilates beraten lassen.
Auch Sportwissenschafter Ingo Froböse hält Pilates für eine «wunderbare Methode», um die Muskeln zu stärken. «Es eignet sich vor allem für Personen, die keine Maximalkraft erarbeiten wollen, sondern ganz einfach leistungsfähige Muskeln haben möchten.» Ingo Froböse warnt allerdings: «Nicht überall, wo Pilates draufsteht, ist es auch drin.» So könne zurzeit jede und jeder Kurse verkaufen. Deshalb ist es wichtig, dass man eine Trainerin oder einen Trainer nach der Ausbildung fragt.
Übung Beinzug
- Begeben Sie sich in den Vierfüsslerstand. Halten Sie den Kopf in der Verlängerung der Wirbelsäule nach vorne, der Blick geht Richtung Boden
- Atmen Sie ein.
- Stellen Sie sich nun auf die Zehen, heben Sie die Knie leicht an, sodass das Gewicht auf Händen und Zehen ruht. Atmen Sie dabei langsam aus.
- Begeben Sie sich wieder in die Ausgangsposition, atmen Sie dazu ein. Wiederholen Sie die Übung 6 bis 8 Mal.
Gratis-Merkblatt «Pilates»
Das Merkblatt lässt sich hier herunterladen.