Wenn der 65-jährige Hanspeter Zubler eine Tour mit dem Mountainbike in den Alpen macht, schont er sich nicht: Dann ist er bis sieben Stunden lang im Sattel und überwindet um die 2000 Höhenmeter. «Bei solchen Touren nehme ich immer Energieriegel mit, damit ich keinen Hungerast bekomme», sagt der begeisterte Velofahrer und Vizepräsident des Velo-Bike-Clubs Rupperswil AG.
Allerdings enthalten viele Riegel unerwünschte Zusatzstoffe. Das Zürcher Kantonslabor fand vor zwei Jahren in einer Probe gentechnisch verändertes Soja, das in der Schweiz nicht zugelassen ist. Im Februar zeigte eine Untersuchung der Zeitschrift «Öko-Test» (2/2016): Energieriegel können Pestizide enthalten, zudem giftiges Chlorat, künstliche Aromen, Farbstoffe, Emulgatoren und unnötige Vitaminzusätze.
Haferflocken, Nüsse, Honig und Dörrobst
Deshalb bäckt Hanspeter Zubler die Riegel gerne selber. «Da weiss ich, was drin ist», sagt er. «Sie enthalten keine Zusatzstoffe und weniger Zucker.» Bei den Clubkollegen seien seine Riegel gut angekommen, versichert er. Besonders gerne verwendet er Haferflocken und Quinoa. Er packt die Energieriegel in Plastikfolie ein und lagert sie im Tiefkühler. So sind sie ein paar Wochen lang haltbar.
Auch die Ernährungsberaterin Beatrice Conrad aus Roggwil BE bäckt selber Energieriegel. «So kann ich die Inhaltsstoffe nach meinen eigenen Vorlieben zusammenstellen», sagt sie. Dem Gesundheitstipp verrät sie ihr Lieblingsrezept: «Ein Riegel mit Haferflocken, gemahlenen Nüssen, Honig und klein geschnittenem Dörrobst enthält alle wichtigen Zutaten für körperliche Aktivitäten.» Dieses und weitere Riegel-Rezepte sind in einem neuen Merkblatt des Gesundheitstipp zu finden.
Beatrice Conrad erklärt, dass ein guter Riegel eine Mischung aus verschiedenen Kohlenhydraten enthalten sollte: schnell verfügbare und solche, die der Körper langsamer verdaut. «So wird der Körper bei sportlichen Leistungen optimal mit Energie versorgt.»
Sinnvoll für Sportler, die häufig trainieren
Die Ernährungsberaterin sagt, Energieriegel seien vor allem für Ausdauersportler sinnvoll, die mindestens fünf Stunden pro Woche trainieren. Beatrice Conrad macht selber Triathlon. Energieriegel sind für ihr Training wichtig: «Wenn ich meinem Körper zu wenig Kohlenhydrate zuführe, werde ich langsamer.»
Wer zwei- bis dreimal pro Woche eine halbe Stunde joggt, brauche hingegen keine Riegel, sagt die Ernährungsberaterin. Dann genüge eine Banane oder ein Apfel.
Für Wanderer seien Riegel ebenfalls geeignet als Zwischenverpflegung, jedoch nicht zwingend nötig und nicht besser als Brot oder eine Nussmischung mit Dörrfrüchten. Weil Energieriegel viele Kalorien enthalten, droht Übergewicht, wenn man die Kalorien nicht umgehend verbrennt.