Aufgrund ihrer porösen Struktur kann Aktivkohle viele Giftstoffe an sich ­binden. Ärzte verschreiben sie ­deshalb bei Vergiftungen. Jetzt ­mischen Hersteller die Kohle auch in Lebensmittel. Zum Beispiel die Kaffee-Kette Spettacolo: Ihr veganes Gipfeli enthält den Ent­giftungsstoff. Und im Internet finden sich zahlreiche Re­zepte für Smoothies und Gebäck mit Aktivkohle, die den Körper ent­giften sollen. 

Präventivmediziner David Fäh sagt dazu: «Aktivkohle ist bei ­langfristiger Einnahme bestenfalls ­wirkungslos. Sie könnte aber auch zu einem Mangel an Nährstoffen führen.» Denn die Kohle unterscheidet nicht zwischen Giftstoffen oder schäd­lichen Bakterien und ­guten Stoffen wie Mineralien.

Das Kantonale Labor Zürich rät: Wer einen Smoothie mit ­Aktivkohle mixen möchte, sollte dies nur nach Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker tun. 

Spettacolo sagt, das Gipfeli enthalte lediglich 0,43 Prozent Pflanzenkohle. Diese Menge beeinträchtige die Gesundheit nicht. Der Gesundheitstipp hat nachgerechnet: Das entspricht ­immerhin einer Kohletablette aus der Apotheke.