Susanne Wille, 26 «Ich hatte Risse im Brustkasten»
Inhalt
Gesundheitstipp 1/2001
01.01.2001
Die neue «10-vor-10»-Moderatorin über BSE, Waldläufe und Missionsschwestern
Seit einer «Überdosis» isst sie kein Fleisch mehr. Dafür joggt und schwimmt sie regelmässig: Susanne Wille, die «Neue» bei der Sendung 10 vor 10. Gerade rechtzeitig zur TV-Premiere sind ihre Fieberbläschen abgeheilt.
Frau Wille, Sie sind die Neue bei 10 vor 10. Kompetent, hübsch und schlank. Stehen Sie täglich auf die Waage?
Oh, nein! Wir sind vier Frauen in unse...
Die neue «10-vor-10»-Moderatorin über BSE, Waldläufe und Missionsschwestern
Seit einer «Überdosis» isst sie kein Fleisch mehr. Dafür joggt und schwimmt sie regelmässig: Susanne Wille, die «Neue» bei der Sendung 10 vor 10. Gerade rechtzeitig zur TV-Premiere sind ihre Fieberbläschen abgeheilt.
Frau Wille, Sie sind die Neue bei 10 vor 10. Kompetent, hübsch und schlank. Stehen Sie täglich auf die Waage?
Oh, nein! Wir sind vier Frauen in unserer Wohngemeinschaft und haben keine Waage. Und ich finde, man lebt glücklicher so. Meine Waage sind meine Kleider.
Rauchen Sie?
Sehr selten. Ich bin eine Gesellschaftsraucherin. Rauchen am Nebentisch in einem Restaurant stört mich nicht. Raucherabteile im Zug dagegen vermeide ich, weil davon Kleider und Haare stark nach Rauch riechen.
Haben Sie einen Organsprenderausweis?
Ja. Ich bin überzeugt, dass das sinnvoll ist.
Wie sind Sie versichert?
Allgemein. Ich zahle rund 200 Franken Prämie. Darin enthalten ist eine Zusatzversicherung für Alternativmedizin, die ich allerdings noch nie gebraucht habe.
Wie viele Stunden arbeiten Sie pro Tag?
Viele. Bis zum Jahresende kam ich mit der TV-Ausbildung und der Arbeit an der Uni auf bis zu 16 Stunden pro Tag. Für 10 vor 10 beginnt mein Arbeitstag um 14 Uhr und dauert bis zum Schluss der Sendung. Wenn ich nicht moderiere, schreibe ich an meiner Lizarbeit.
Zu welchem Thema?
Die ersten Basler Missionsschwestern an der afrikanischen Goldküste. Diese spannende Arbeit basiert zum grössten Teil auf Dokumenten aus dem 19. Jahrhundert wie Tagebüchern und Berichten, alle handgeschrieben in alter Schrift.
Da leiden die Augen. Brauchen Sie eine Brille?
Nur fürs Autofahren. Ich bin von der vielen Computerarbeit etwas kurzsichtig geworden.
Sind Sie belastbar?
Ich denke, ich bin ziemlich belastbar, und Arbeiten macht mir grossen Spass. Im Thermalbad oder beim Lesen kann ich mich sehr gut entspannen und neue Energien tanken.
Wie viele Stunden schlafen Sie pro Nacht?
In den letzten Wochen leider nur sechs. Sieben wären für mich ideal.
Wie reagiert Ihr Körper auf Stress?
Ich merke lange nichts. Im Gegenteil, der ganze Organismus passt sich der Situation an und schaltet auf grössere Leistungsbereitschaft. Aber plötzlich sendet mein Körper Warnsignale, zum Beispiel Fieberbläschen. Dann weiss ich: Jetzt heisst es kürzer treten.
Was ist Ihr Schönheitstipp?
Das Seelenleben und die Bewegung nicht zu kurz kommen lassen. Für die Seele heisst das: Freundschaften pflegen, mich aber auch mal zurückziehen und mir selber gehören können, Musik hören oder ein Bild malen.
Treiben Sie Sport?
Ich schwimme und jogge drei, vier Mal pro Woche.
Wann fühlen Sie sich am schönsten?
Nach einem Waldlauf. Ich habe dann eine absolute Ruhe in mir und bin glücklich.
Nehmen Sie Schlafmittel?
Nein. Vor dem Einschlafen höre ich gerne Musik. Ich kann dabei den Tag Revue passieren lassen, und es bettet mich wunderbar ein.
Benutzen Sie Alternativmedizin?
Praktisch nie.
Nehmen Sie Vitaminzusätze?
In der Übergangszeit und im Winter Vitamin-Brausetabletten.
Sind Sie oft krank?
Nein, ich bin zum Glück ziemlich widerstandsfähig. Aber um eine kleine Erkältung im Winter komme ich nicht herum. Darum habe ich mich kürzlich zum ersten Mal gegen Grippe impfen lassen.
Spritze oder Schluckimpfung?
Ich habe die Spritze gewählt.
Sie haben sehr schöne Haare. Wie pflegen Sie sie?
Ich gebe nach der Haarwäsche eine Pflegespülung hinein, und ich habe eine Tönung drin - das ist alles.
Achten Sie auf die Ernährung?
Eigentlich schon. Ich geniesse Essen und esse gerne, wenn ich Zeit habe. Doch in den letzten Wochen reichte es über Mittag bloss für ein Sandwich vor dem Computer. Wenigstens habe ich im Sitzen gegessen.
Essen Sie Fleisch?
Nein. Meine Lust auf Fleisch war nie gross. Und seit bei meiner Gastfamilie in den USA Fleisch zu oft auf dem Menüplan stand, ist mir der Appetit darauf vollends vergangen. Es fehlt mir nicht, ich fühle mich gesünder so und brauche mir keine Gedanken wegen BSE zu machen.
Haben Sie Allergien?
Ich reagiere allergisch auf Penizillin.
Hatten Sie einmal starke Schmerzen?
Ich hatte kürzlich einen Auffahrunfall. Vom Aufprall auf den Airbag habe ich kleine Risse im Brustkasten davongetragen, die zwei Wochen lang stark schmerzten. Machen konnte man nichts, ich musste einfach warten, bis sie ausgeheilt waren.
Verstecken sich hinter Ihrem strahlenden Lächeln Amalgamfüllungen?
Ja, aber die machen mir keine Probleme.
Wie verhüten Sie?
Mit der Pille.
Haben Sie Aids-Tests gemacht?
Ja, einen.
Mit welcher Frucht oder welchem Gemüse würden Sie sich vergleichen?
Wegen meiner Sehnsucht nach dem Mittelmeer mit der Aubergine, meinem Lieblingsgemüse.
Interview: Caroline Doka