Nein, das ist zurzeit nicht sinnvoll. Kaliumjodid-Tabletten können zwar verhindern, dass sich radio­aktives Jod in der Schilddrüse einlagert, wenn man sie in einer Dosis von 130 Milli­gramm schluckt. Doch man sollte Jodtabletten nicht ohne Grund nehmen: Sie können in seltenen Fällen dazu führen, dass die Schilddrüse zu stark arbeitet. Man spürt das durch Zittern, Schwitzattacken oder Schlaflosigkeit. Ausserdem schützen Jodtabletten nicht vor allen Folgen einer Strahlenbelastung. Sollte es in der Ukraine tatsächlich zu einem Reaktorunfall kommen, würden neben Iod-131 weitere radio­aktive Substanzen frei­gesetzt, etwa Caesium-137 und Strontium-90. Da­gegen helfen die Jodtabletten nicht. Nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl im Jahr 1986 dauerte es vier bis fünf Tage, bis die Strahlung die Schweiz erreichte. Es bliebe also genügend Zeit, abzuwarten, bis Behörden entsprechende Anordnungen treffen würden.