Nach einem Ambulanzeinsatz fallen viele Patienten aus ­allen Wolken. Denn die Krankenkasse bezahlt nur die Hälfte der Ambulanzkosten und maximal 500 Franken pro Jahr. Bei lebensbedrohlichen Notfällen sind es bis 5000 Franken pro Jahr (Gesundheitstipp 9/2022). Die Firma SOS 144 schreibt in einem Werbeartikel im «Beobachter», für solche Notfälle sei ihre Rettungskarte eine «gute Lösung». Für 60 bis 127 Franken pro Jahr versichert die Firma die gesamten Rettungs- und Transportkosten. Ein ähnliches Produkt verkauft die Firma Swiss 144.

Solche Versicherungen sind für die meisten überflüssig. Die Wahrscheinlichkeit, dass man im Lauf des ­Lebens mehrmals ins Spital transportiert wird, ist gering. Deshalb ist die Übernahme eines all­fälligen Selbstbehalts immer noch günstiger, als jährliche Beiträge für eine Rettungskarte zu zahlen. Zudem übernehmen Zusatzversicherungen von Krankenkassen oft jene Kosten, die in der Grundversicherung nicht abgedeckt sind, teils bis zu 100'000 Franken. SOS 144 sagt, ihr Angebot richte sich vor allem an Leute ohne Zusatzversicherungen.