Kleben im Haushalt oder in der Werkstatt ist praktisch und geht schnell. Damit die geklebten Gegenstände aber langfristig halten, muss man auf einiges achten:
Vorbereiten und Verarbeitung
Die zu klebenden Flächen müssen immer absolut trocken, staub- und fettfrei sein. Wichtig auch: Je grösser die Klebfläche, desto besser hälts. Sie lässt sich allenfalls vergrössern, indem man zum Beispiel die Verbindungsflächen schräg abschneidet (allenfalls Winkelsäge verwenden).
Der Klebstoff muss gleichmässig dünn aufgetragen werden. Ausserdem sollten die auf der Packung angegebenen Zeiten und Temperaturen fürs Zusammenfügen und Aushärten eingehalten werden. Je nach Leim müssen die Teile kräftig zusammengepresst werden. Das gelingt mit Schraub- oder Klemmzwingen am besten.
Hautkontakt ist zu vermeiden, und eine gute Belüftung bei lösemittelhaltigen Klebstoffen ist unverzichtbar. Und natürlich ist es entscheidend, dass man die richtige Art von Klebstoff verwendet.
Das sind die am meisten verwendeten Kleber:
Weissleim
Weissleim ist gebrauchsfertig, leicht zu verarbeiten und eignet sich für praktisch alle Holzverbindungen. Normalerweise genügt es, eine der beiden Haftflächen einzupinseln. Danach dauert es je nach Produkt etwa eine halbe Stunde, bis es hält.
Die Zeitdauer ist abhängig von der Holzart, der Holzfeuchtigkeit und der Umgebungstemperatur. Ist der Leim hart, ist er farblos – und es entstehen sehr stabile Verbindungen.
Alleskleber
Mit Alles- oder Universalkleber lassen sich viele, aber längst nicht alle Materialien verkleben. Es lohnt sich also, die Angaben des Herstellers zu beachten. Alleskleber dünn auftragen, dann sofort das Gegenstück draufdrücken – und zwar so lange, bis der Leim abgebunden hat.
Bei Papier und Karton lässt sich der Druck mit einem Gewicht aufrechterhalten, bei kleinen Bastelarbeiten mit einer Wäscheklammer.
Kontaktkleber
Ihn verwendet man in der Regel für Holz, Metall, Kunststoffe und Leder. Man trägt ihn auf beide Teile auf und wartet ein paar Minuten. Erst dann fügt man die Teile zusammen. Auch hier ist ein hoher Druck wichtig für die Festigkeit.
Reaktionskleber
Beim Reaktionsklebstoff werden Härter beziehungsweise andere Komponenten zugegeben, wobei das Mischungsverhältnis stimmen muss. Erst danach darf man kleben. Gut geeignet ist Reaktionskleber für glatte Flächen wie Glas, Metall und Keramik.
Sekundenkleber ist eigentlich auch ein Reaktionskleber, der aber die Feuchtigkeit aus der Luft (oder auf der Haut, siehe unten) als zweite Komponente nutzt, um hart zu werden. Das geht ausgesprochen schnell, eine Fixierung ist meist unnötig. Besonders praktisch ist Sekundenkleber für kleine Teile.
Spezialkleber
Zum Verkleben von Materialien wie Parkett, Plexiglas, Glas, Fliesen usw. gibt es Spezialkleber. Da sie speziell auf einen bestimmten Anwendungszweck abgestimmt sind, garantieren sie auch eine speziell hohe Festigkeit, wenn man sich strikt an die Anleitung hält.
Klebebänder
Sie dienen eher als Hilfsmittel bei Reparaturen oder Bastelarbeiten. Es gibt auch beidseitig klebende Spezialbänder, mit denen etwa Badezimmerspiegel auf Keramikplatten befestigt werden können.
Diese Arbeit sollte man allenfalls einem Fachmann überlassen: die Gefahr eines herunterfallenden Spiegels ist nicht zu unterschätzen. Für das Befestigen von Teppichen benötigt man ebenfalls doppelseitige Klebbänder.
Sekundenkleber: erste Hilfe!
Sekundenkleber härten sehr schnell, wenn man sie mit Feuchtigkeit zusammenbringt – also beispielsweise auch mit Schweiss auf der Haut. Schon kleinste Mengen Sekundenkleber können Finger so fest miteinander verkleben, dass man sie nicht mehr auseinanderbringt.
Wichtig: Gewebe nicht gewaltsam trennen! Streichen Sie ein Pflanzenöl
(z.B. Sonnenblumenöl) grossflächig auf und um die verklebte Stelle. Einwirken lassen, bis sich der Klebstoff ablösen lässt.
Gerät der Sekundenkleber ins Auge, muss sofort ein Arzt aufgesucht werden. Notrufnummer bei Vergiftungen: 145