Falscher Alarm bei Sparlampen
Sparlampen schädigen die Netzhaut nicht. Das ergeben Recherchen des Gesundheitstipp.
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Gesundheitstipp 05/2008
12.05.2008
che
Energie-Sparlampen können Augen schädigen», meldeten ausländische Medien. Der Grund: Diese Lampen haben nicht das natürliche Lichtspektrum des Sonnenlichtes. Sie weisen viel blaues Licht auf. Und dieses blaue Licht, so die Medien, könne die Netzhaut schädigen. Pikant: Der Bundesrat will ab dem Jahr 2012 die herkömmlichen Glühbirnen verbieten. Ab diesem Zeitpunkt sollen nur noch Sparlampen zum Einsatz kommen.
Fragwü...
Energie-Sparlampen können Augen schädigen», meldeten ausländische Medien. Der Grund: Diese Lampen haben nicht das natürliche Lichtspektrum des Sonnenlichtes. Sie weisen viel blaues Licht auf. Und dieses blaue Licht, so die Medien, könne die Netzhaut schädigen. Pikant: Der Bundesrat will ab dem Jahr 2012 die herkömmlichen Glühbirnen verbieten. Ab diesem Zeitpunkt sollen nur noch Sparlampen zum Einsatz kommen.
Fragwürdige Interpretation von Tierversuchen
Die gesundheitlichen Bedenken stammen von Alexander Wunsch, Arzt und «ganzheitlicher Lichttherapeut» aus Heidelberg (D). Er zitiert unter anderem Versuche, in denen Ratten dem gleichen Licht ausgesetzt waren, wie es Sparlampen erzeugen: «Das Licht war etwa dreimal so hell wie eine normale Zimmerbeleuchtung. Nach nur vier Stunden konnte man im Mikroskop schon Schäden der Netzhaut nachweisen.»
Tatsache ist: Blaues Licht kann die Netzhaut schädigen, und Sparlampen erzeugen mehr blaues Licht als die herkömmlichen Glühbirnen. Doch laut Martin Schmid, leitender Arzt an der Augenklinik Luzern, ist dies kein Grund zur Sorge: «Eine Sparlampe ist viel zu wenig hell, um solche Schäden auszulösen. An einem hellen Tag nehmen wir draussen gut hundertmal mehr Blaulicht auf.»
Charlotte Remé, emeritierte Professorin für Augenmedizin am Unispital Zürich, hat jahrzehntelang erforscht, welches Licht die Netzhaut schädigt. Sie kennt die Versuche mit Ratten. «Aber Ratten sind Nachttiere. Ihre Augen kann man mit denen des Menschen nicht vergleichen», sagt sie.
Sparlampen erzeugen Elektrosmog
Zudem gäben Sparlampen dasselbe Licht ab wie Leuchtstoffröhren. «Und diese Röhren sind schon seit Jahrzehnten im Einsatz, ohne dass es Augenschäden gegeben hat.» Auch Remé hält deshalb die Sparlampen für unbedenklich.
Einen Nachteil haben Sparlampen allerdings: Sie verursachen Elektrosmog. Ein Test des K-Tipp vom letzten Oktober ergab: Zehn von zwölf Modellen strahlen stark oder sehr stark und «nur» zwei Lampen mittelstark: «EL Classic 10 W» von Osram und «Softone 12 W» von Philips.