Im Sprudelbad vergisst Dani «Fohrler live»
Inhalt
Haus & Garten 1/2001
01.01.2001
Entspannen kann man nicht auf Knopfdruck. Dani Fohrler besuchte mit K-Spezial einen Wellness-Park. Drei Stunden badete und schwitzte er, trat Wasser und liess sich durchkneten. Am Schluss war er zwar «nudelfertig» - fühlte sich jedoch wie neugeboren.
«Mich plagen seit Tagen Genickschmerzen», erzählt Dani Fohrler auf dem Weg in den Massageraum: Die Verspannung hat sich der Moderator trotz Gesundheitskissen im Schlaf geholt.
Seit TV3 auf Sendung ist, vergeht kei...
Entspannen kann man nicht auf Knopfdruck. Dani Fohrler besuchte mit K-Spezial einen Wellness-Park. Drei Stunden badete und schwitzte er, trat Wasser und liess sich durchkneten. Am Schluss war er zwar «nudelfertig» - fühlte sich jedoch wie neugeboren.
«Mich plagen seit Tagen Genickschmerzen», erzählt Dani Fohrler auf dem Weg in den Massageraum: Die Verspannung hat sich der Moderator trotz Gesundheitskissen im Schlaf geholt.
Seit TV3 auf Sendung ist, vergeht keine Woche, ohne dass man Fohrler in einer Zeitschrift begegnet. Einmal präsentiert er Mode, ein andermal posiert er auf dem Sofa. Doch das Berühmtsein hat seinen Preis: Die Arbeitstage sind lang, die Erholungspausen kurz. Und der Nacken schmerzt konstant.
12-Stunden-Arbeitstage
Am Vormittag prägt sich Dani Fohrler Geschichten und Gesichter ein, lernt Sätze auswendig, beantwortet Fanpost, telefoniert und vereinbart Presse-Termine. Am Nachmittag: Maske, Scheinwerferlicht, Studio. Drei Sendungen nimmt er an einem Tag auf: 24 Gäste, 24 Gesichter, 24 Geschichten. In den arbeitsintensiven Produktionswochen wohnt der Solothurner in Zürich in einem Hotel. «Das ist stressig; da kommt manches andere zu kurz.»
Wir treffen Dani Fohrler im Migros-Wellness-Parc mitten in der Stadt Basel. Es ist Morgen, und er wirkt noch verschlafen.
«Wellness war für mich bis jetzt kein Thema. Fitness - ja. Aber dagegen habe ich Widerstände.» Die Muskelmaschinen stehen im Erdgeschoss. An 170 Stationen und diversen Circuits kann man Kraft, Ausdauer, Koordination und Beweglichkeit trainieren.
Er hätte es zwar «nötig», sagt er mit Blick auf die strampelnden Menschen, sein Bauch sei weder flach noch hart, sogar ein wenig gewölbt. Dann und wann bereitet ihm das Sorgen, aber mit dem Fitness-Fimmel hat er nichts am Hut. Fohrler muss ja in seinem Job weder den Kopfstand noch Grätschen vorführen. Schliesslich ist er Moderator, der braucht höchstens ein trainiertes Mundwerk. Und statt eng anliegende Turnerleibchen trägt er bei der Arbeit Hemden mit weitem Stoss.
In der Bäderwelt
Zur Wellness-Anlage gehts direkt an der Fitness-Arena vorbei ins Untergeschoss.
Hier ist das Wasser das dominierende Element. Es gibt ein Entspannungsbad, einen Whirlpool, an der Seite des Pools befindet sich eine Grotte mit einem Kaltwasserfall. Die Geräusche der Badenden vermischen sich mit dem Sprudeln des Whirlpools und dem Plätschern des Wasserfalls.
Auf den Liegen entlang des Swimming-Pools diskutieren flüsternd zwei ältere Herren, ein dritter schaut gedankenverloren zur Decke, ein Dame liest in einem Magazin. Es gibt auch eine Bar, auf dem Tresen liegen Früchte und Zeitungen.
Zehn Uhr morgens: Ruhig und langsam zieht Dani Fohrler im Pool seine Längen. Ein begeisterter Schwimmer scheint er nicht zu sein. Eher etwas wasserscheu: «Unter Wasser gerate ich sogar in Panik», erzählt er. Das Wasser reicht ihm hier bis zur Brusthöhe. «Für mich ist das perfekt so.»
Um diese Zeit sind vor allem ältere Leute hier; Pensionäre, die bereits nach «very wellness» aussehen. Sie strahlen jene Ruhe und Gelassenheit aus, die Dani Fohrler hier sucht.
Doch Entspannen geht nicht auf Knopfdruck. Im Fitness-Zeitalter galt der Körper als Maschine, da konnte man loslegen, Muskeln aufpumpen, bis man aussah wie ein Pirelli-Männchen. Aber im Zeitalter von Wellness geht es um den «body» und um den «mind». Wellness und Soft-Esoterik gehen Hand in Hand. Die Devise heisst loslassen statt loslegen. Ganzheitlichkeit statt Waschbrettbauch.
Wie benutzt man das Wasser zur Entspannung? Soll man flach liegen und Mantras singen? Planschen, schwadern, Luft anhalten und untertauchen? Wie lockert man sich, wie befreit man sich von einer körperlichen und psychischen Anspannung?
Bringts der Whirlpool? Helfen die armdick herausschiessenden Massagestrahlen unter Wasser, die den Po, den Bauch, die Arme und Schultern massieren?
Dani Fohrler will es wissen und lässt einen dicken Wasserstrahl auf seine brennenden Schultern prasseln.
In der Sauna-Landschaft
60 Grad beträgt die Lufttemperatur im Sanarium. Die Luft ist relativ «trocken». Regelmässig wechselt das Licht. Einmal ist es grün, dann rot, gelb, blau. Jede Farbe soll auf spezielle Art wirken: Rot belebend, Grün beruhigend. Weil Fohrler seit Jahren an ausgetrockneten Schleimhäuten leidet, empfindet er das feuchtere Klima im Dampfbad angenehmer als die «trockene» Luft im Sanarium.
Sein Hunger wächst hier drinnen «wie verrückt». Früher besuchte Dani Fohrler gemeinsam mit Freunden regelmässig die Sauna - und anschliessend ein gutes Restaurant. Da er nach der Sauna jeweils mehr ass, als es seiner Linie gut tat, brach er die Besuche ab.
Jetzt in der Wärme steigt sein Sauerstoffbedarf. Fohrler hat das Gefühl, er «koche». Nach einigen Minuten Daliegen und Dasitzen kribbelts im Kopf, und er verlässt die Sauna, um sich abzukühlen.
Alles hat seine Ordnung, das Aufheizen wie das Abkühlen des Körpers. Doch wichtiger als das sture Befolgen der Sauna-Regeln ist es, auf den Körper zu hören. Der eine muss bereits nach wenigen Minuten die Sauna verlassen, ein anderer hält es eine volle Viertelstunde aus.
Zum Abkühlen ziehts Dani Fohrler statt ins Kaltwasserbecken unter die kalte Dusche und anschliessend ins Fusstretbad. Das Wasser ist zwar eisig kalt, aber die Kieselsteine kitzeln und massieren die Fusssohlen auf angenehme Weise.
Der Wechsel von der Wärme in die Kälte erfrischt und belebt. Die angenehme natürliche Müdigkeit, die nach dem Saunabaden typisch ist, hat sich bei Dani Fohrler noch nicht eingestellt.
In der Massage
Eine klassische Massage soll dem Moderator endgültig zu jenem Wohlbefinden verhelfen, nach dem er sucht.
Fohrler will im Beruf Bäume ausreissen können. Permanent verfolgt ihn die Angst, er habe nicht genügend Energie. Das führt so weit, dass er manchmal nicht mehr schlafen kann. Einmal besuchte er deswegen einen Yoga-Kurs, brach diesen aber wieder ab, weil es ihm an Geduld fehlte. Ein andermal erlernte er in einem Gesundheitskurs Techniken, um im Körper blockierte Energie zu lösen. Daraus bezieht er heute noch sein Wissen, wenn er sich unausgeglichen und verspannt fühlt.
Die Masseurin streicht, knetet und drückt. In den Bewegungen ihrer Finger und Hände lebt der Geist uralten medizinischen Wissens. Kein Wunder hat eine Massage eine weitreichende körperliche Wirkung. «Entspannen Sie sich», sagt sie zu Fohrler. Sie gibt ein paar Tropfen Öl auf seine Haut. Und Fohrler lässt seine Arme baumeln. Aber er scheint noch ein wenig verkrampft, so dass er fast das Atmen vergisst.
Eine Massage entspannt und belebt die Muskeln, unterstützt die Zirkulation und den Lymphfluss. Auf der seelischen Ebene kann Massage von Anspannung und Angst befreien.
Mit den Fingerspitzen und mit der Handfläche bearbeitet die Masseurin den Moderator, von der Taille an aufwärts bis zur Schulter. Hie und da ein «Ooch». Später: «Wie Zopfteig komme ich mir vor.»
Im Ruheraum
Im Wellness-Parc gibt es verschiedene Orte der Ruhe. Dani Fohrler legt sich auf eine Liege beim Pool. Von der Bar wird ihm ein frisch gepresster Fruchtsaft gereicht. Er blättert gelangweilt in einem Magazin.
Das Wellness-Programm inklusive Massage hat fast drei Stunden gedauert. Jetzt fühlt sich Fohrler tatsächlich entspannt - aber auch nudelfertig. «Es hat wirklich gut getan.» Wenn er im Wellness-Parc etwas vermisst hat, «dann das Tageslicht und die frische Luft».
Nachwirkungen
Auf die Entspannung folgt die grosse Müdigkeit. Am nächsten Tag fühlt sich Dani Fohrler noch immer gut: «Es wirkt nach.» Aber der Frühaufsteher hat verschlafen. «Die Warnlampe leuchtet», sagt er. «Eigentlich sollte ich jetzt der Müdigkeit nachgeben und eine Pause einschalten.»
Am Abend verspürte er noch eine Art Muskelkater. Aber jetzt sind die Nackenschmerzen wie weggeblasen. Die Haut fühlt sich elastisch an, gut durchblutet, entspannt. «Die Massage war das Highlight.»
Vielleicht ist es nur ein Zufall, dass am gleichen Tag die Zeitungen verkünden, dass Fohrler die Arbeit als Moderator bei Big Brother aufgibt. Er will sich wieder mehr Zeit für sich nehmen.
Stephan Pfäffli
Massage
Die klassische Massage ist ein wirksames Fitness-Mittel, das die Muskeln geschmeidig und locker macht.
Bei zahlreichen Alltagsbeschwerden wie Stresszuständen, Rückenweh, Durchblutungsstörungen und Kopfweh kann eine Massage helfen.
Massage-Verbot gilt bei:
- grippalen und andern Infekten
- Venenentzündungen, Geschwulsten, Thrombosen und Krampfadern
- schweren oder chronischen Krankheiten
Grundsätzliche Regel: Im Zweifelsfall Arzt fragen.
Erholen im Schwitzkasten
Finnische Sauna: In der heissesten aller Saunen klettert das Thermometer bis auf 110 Grad bei einer Luftfeuchtigkeit von nur 2 Prozent. Bei uns sind die meisten finnischen Saunen auf 85 bis 95 Grad geheizt. Wer daran gewöhnt ist und sich wohl fühlt, kann bis zu 15 Minuten in der finnischen Sauna bleiben.
Sanarium: Hier liegt die Temperatur zwischen 58 und 60 Grad, und die Luftfeuchtigkeit beträgt «nur» etwa 45 Prozent. Kleine, verschiedenfarbige Lämpchen sollen auf das seelische Befinden einwirken. Empfohlene Aufenthaltsdauer: 20 bis 30 Minuten.
Dampfbad: Die Temperatur liegt bei dieser Saunaform nur bei 45 bis 50 Grad, dafür erreicht die Luftfeuchtigkeit fast 100 Prozent. So lange bleiben, wie Sie sich wohl fühlen.
Sauna-Verbot gilt bei:
- Krampfadern
- Erkältungen, Fieber
- schweren Fällen von Bluthochdruck
- akuten Entzündungen
Den behandelnden Arzt sollten Sie fragen bei:
- Epilepsie
- Schilddrüsenüberfunktion
- schweren Herzkrankheiten
Fragen Sie im Zweifelsfall Ihren Hausarzt.