Die Zuger Jungunternehmer Oguz Öztürk und Marco Krättli haben kurz vor Weihnachten die Plattform Banabay.ch aufgeschaltet. «Wir möchten den Konsumenten eine Alternative zu Ebay und Ricardo bieten», sagt Krättli.

Das Rezept heisst deshalb: Fokussierung auf die Schweiz. «Damit richten wir uns an Nutzer, die ihre Auktionen in einem überblickbaren Rahmen abwickeln möchten.»


Ist Banabay nur ein billiger Nachahmer?

Käufer und Verkäufer sollen einander die Artikel gar persönlich übergeben können. «Niemand wird sich bei uns über mangelnde Zustellsicherheit - vielfach die Schwachstelle in diesem Geschäft - beklagen», verspricht Krättli.

Dank nationaler Ausrichtung soll es auch keinen Ärger geben mit schwer kalkulierbaren Zoll- und Versandkosten. Diese halten viele Nutzer davon ab, etwa auf Ebay und Ricardo bei ausländischen Angeboten mitzubieten.

Banabay kann wohl noch eine ganze Weile weder Ebay noch Ricardo, die in der Schweiz jährlich je rund 500 Millionen Franken Umsatz machen, das Wasser reichen: Sechs Wochen nach dem Start zählt Banabay nur 600 registrierte Teilnehmer. Und das Angebot sieht mit rund 700 Artikeln sehr bescheiden aus. Trotzdem nehmen Ebay und Ricardo den Neuen sehr ernst. Sie sehen in ihm jedoch nicht eine belebende Alternative, sondern einen billigen Nachahmer. Und beide haben deswegen scharf reagiert. Ebay verlangt nun, unter Androhung rechtlicher Konsequenzen, Banabay müsse den Namen ändern. Und Ricardo stört sich an der angeblich abgekupferten Website.


Günstigere Gebühren beim Neuling

Wie auch immer: «Klein beigeben werden wir deswegen noch lange nicht», so Krättli. Nebst Lokalkolorit sollen auch die günstigen Preise Banabay Kunden bringen.

Eine K-Tipp-Stichprobe zeigt: Tatsächlich sind beim Neuanbieter die Aufschalt- und Abschlussgebühren bei grösseren Transaktionen bis zu 50 Prozent günstiger als bei den grossen Konkurrenten.