Kürzlich war ich in ­Hamburg. Dort ist bei Renovationen an einer Hauswand eine uralte ­Werbebotschaft zum Vorschein gekommen. Sie ­lautet simpel: «Zum ­Saubermachen: Henkel».

Diese schnörkellose, wohltuende Schlichtheit will mir seither nicht mehr aus dem Kopf. Hut ab vor dem Verkäufer, der ein Waschmittel mit einer solch asketischen und doch treffsicheren Wortwahl ­bewirbt! Der Spruch stammt eindeutig aus einer Zeit, da die Weisser-als-weiss-Sprücheklopfer noch in die (weissen?) Windeln machten. 

Stellen Sie sich vor, ­Autos würden heute so spartanisch beworben! Kein Fahrspass würde mehr hervorgehoben – sondern nur «Zum Rumfahren». Oder allenfalls «Zum Im-Stau-Stehen». 

Und bei der Werbung für Kosme­tika würde doch ein «Zum Draufschmieren» oder ein «Zum Bemalen» auch völlig ausreichen!

Ich finde: Auch die ­Finanzindustrie sollte sich dieses Prinzip zu ­Herzen nehmen. Viel ­ehrlicher als tolle Gewinnversprechen wäre doch: «Zum Geldverlieren».