Darf man trotz Schmerzmitteln weiter stillen?

«Meine Schwieger­tochter stillt ihr Baby. Nun steht ihr eine ­Operation am Knie ­bevor. Sie muss das Schmerzmittel Ibuprofen einnehmen. Die Ärzte sagen, sie ­könne weiter stillen. Ist das gut?»

Nein. Das Schmerzmittel geht in die Muttermilch über. Ihre Schwiegertochter sollte deshalb beim Säugling auf Schoppen mit Pulvermilch umstellen, solange sie das Medikament be­nötigt. Sie kann während dieser Zeit ihre Milch abpumpen. So produziert sie weiterhin Milch und kann ihr Baby später wieder ­stillen.

Augen: Was hilft gegen das Gefühl der Schwere? 

«Ich hatte grauen Star und deshalb eine ­Operation. Seither fühlen sich meine Augen immer ­wieder schwer an. Deshalb gab mir die ­Ärztin Herba­vision ­Augentropfen. Kann ich sie auch längere Zeit ­anwenden?»

Ja. Die Tropfen enthalten Heidelbeer- und Augen­trost­­extrakt. Diese Mittel verträgt man in der Regel gut und Sie können sie ­problemlos immer wieder anwenden. Allerdings ent­halten die Tropfen Kon­- servierungsmittel. Wenn Sie das umgehen wollen, gibt es eine noch bessere Lösung: Augentropfen in einzelnen Portionen ohne Konser­vierungsstoffe. Dazu gehören zum Beispiel Euphrasia ­Augentropfen von Weleda oder Visimed. 

Gürtelrose: Ist ein homöopathisches Mittel sinnvoll? 

«Ich habe einen Aus­schlag am Arm. Der Arzt sagt, es sei Gürtelrose. Er gab mir Medi­kamente, die ich aber schlecht vertrug. Der Ausschlag klingt jetzt ab. Doch der Arm schmerzt nachts und wenn man ihn berührt. Würde mir das ­­homöo­­- pathische Mittel ­Mezereum helfen?»

Nein. Mezereum ist ein ­gutes Mittel für spätere Sta­dien der Gürtelrose. Das heisst, wenn der Ausschlag verschwunden ist und Nervenschmerzen zurückbleiben. Ich rate Ihnen eher zu Rhus toxicodendron. Dieses homöopathische Mittel ist besser, wenn der Haut­ausschlag noch sichtbar ist. 

Was hilft gegen die juckende Kopfhaut?

«Ich habe eine ent­zündete Kopfhaut mit Ausschlägen. Meine Hautärztin spricht von Körbchenflechte. Sie gab mir Medikamente, die gut wirken. Aber nun juckt meine Kopfhaut. Was kann ich ­dagegen tun?»

Reiben Sie die Kopfhaut ab und zu mit einem Bio-­Klettenwurzelhaaröl ein. Lassen Sie es über Nacht ein­wirken. Das pflegt und ­beruhigt gereizte Kopfhaut. Gegen die Flechte hilft das Öl allerdings nicht. Deshalb sollten Sie die Medika­mente Ihrer Ärztin weiterhin verwenden. 

Blutdruck: Schlägt das Medikament auf die Seele?

«Seit zwei Jahren nehme ich das Medikament Pemzek plus gegen ­hohen Blutdruck. Ich habe den Eindruck, dass ich im Lauf dieser Zeit trauriger und ängstlicher geworden bin. Hängt das mit dem Medi­kament ­zusammen?» 

Ja, das kann sein. Pemzek plus kann Depressionen auslösen. Fragen Sie Ihren Arzt, ob Sie das Blutdruckmittel wechseln können. Er kann Ihnen zum Beispiel Co Lisinopril verschreiben. Versuchen Sie zusätzlich die homöopathischen Tropfen Ignatia Q1 – sie können neu aufgetretene Traurigkeit bessern. 

Sind sechs Medikamente zu viel für mich?

«Ich nehme Cipralex ­gegen Depressionen, das Schlafmittel Seresta und vier Schmerzmittel gegen meine Rückenschmerzen. Sind das zu viele Medikamente?»

Möglicherweise ja. Fragen Sie Ihren Hausarzt, ob Sie die Schmerzmittel redu­zieren können. Seresta sollten Sie nur für kurze Zeit verwenden: Es macht abhängig und erhöht das Risiko für Stürze. Der Arzt könnte ­Ihnen zum Schlafen ein Anti­depressivum geben, das müde macht – zum ­Beispiel Mirtazapin oder Surmontil. Eventuell be­nötigen Sie dann Cipralex nicht mehr.

Wechseljahre: Brauche ich Hormone?

«Ich bin 55 Jahre alt und in den Wechseljahren. Jetzt habe ich oft Hitzewallungen. Meine Ärztin will mir Hormone geben. Ist das gut für mich?» 

Nein. Wenn Wallungen Ihre einzigen Beschwerden sind, könnten Sie ein Ex­trakt aus Traubensilber­kerze ausprobieren, zum Beispiel Cimifemin forte. Von Hormonen profitieren hauptsächlich Frauen, die unter 45 Jahren in die Wechseljahre gekommen sind. Alle anderen gehen damit nur unnötige Risiken ein wie Schlaganfall, Herzinfarkt und Krebs. (wo)

Cholesterin: Ist das Medikament schuld an den Schmerzen? 

«Mein Arzt verschrieb mir ­Crestor, weil meine ­Cholesterinwerte zu hoch sind. Nun habe ich aber starke Muskelschmerzen am ganzen Körper. Kommt das vom Medikament?»

Ja, das ist möglich. Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt darüber. Er kann die Kreatinphosphokinase, die CPK, im Blut bestimmen. Das ist ein Enzym. Stark erhöhte Werte im Blut können ein Hinweis sein, dass die Muskeln Schaden genommen haben. Eventuell müssen Sie das Crestor dann absetzen.

Hilft Rivotril gegen Zahnschmerzen? 

«Ich habe schon längere Zeit in der Nacht ­Zahnschmerzen. Ich kann aber nicht genau sagen, wo. In der Röntgenaufnahme war alles in ­Ordnung. Der Arzt verschrieb mir Rivotril. Soll ich es nehmen?»

Nein. Rivotril ist ein Beruhigungs­mittel. Es kann abhängig machen und bei Senioren das Sturzrisiko erhöhen. Ausserdem ist die Ursache Ihrer Schmerzen nicht geklärt. Gehen Sie  zum Hausarzt und lassen Sie sich ­genauer untersuchen. Versuchen Sie in der Zwischenzeit Similasan Zahn­globuli. Sie sind eigentlich für Kinder gedacht, können aber auch Erwach­senen helfen.