Patienten mit Prostatakrebs warten manchmal besser ab, als sich gleich bestrahlen zu lassen. Dies zeigt eine Studie aus den USA, die in der medizinischen Zeitschrift «Urologic Oncology» veröffentlicht wurde. Die Forscher analysierten die Daten von über 460 Männern, die sich entschieden hatten, die Prostata vorerst nur zu beobachten. Nach fünf Jahren zeigte sich: Bei mehr als drei Vierteln der Betroffenen bestand nach wie vor kein Handlungsbedarf, weil der Tumor kaum gewachsen war. Und nach zehn Jahren war das noch bei zwei Dritteln der Fall.

Richard Ca­thomas, der stellvertretende Chefarzt der Krebsabteilung am Kantonsspital Graubünden, sagt, dass Abwarten bei Prostatakrebs «in gewissen Fällen eine gute Option» sei. Wichtig sei, dass verschiedene Fachpersonen den Fall beur­teilten. Nur so könne man die beste Behandlung auswählen.