«Qualitop» bürgt nicht immer für Qualität - Es fehlt an geschultem Personal
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Haus & Garten 1/2001
01.01.2001
Wer im Fitness-Center optimal trainieren will, braucht eine fachkundige Anleitung. Doch genau damit hapert es an vielen Orten.
Um ein Fitness-Center zu eröffnen, ist keine Bewilligung nötig, die Trainer sind häufig nicht speziell ausgebildet, und eine Kontrolle gibt es nicht. Das Nachsehen haben Kundinnen und Kunden, die sich ohne kompetente Anleitung an den komplizierten Kraftgeräten abmühen - was dem Körper unter Umständen mehr schadet als nützt.
Das Quali...
Wer im Fitness-Center optimal trainieren will, braucht eine fachkundige Anleitung. Doch genau damit hapert es an vielen Orten.
Um ein Fitness-Center zu eröffnen, ist keine Bewilligung nötig, die Trainer sind häufig nicht speziell ausgebildet, und eine Kontrolle gibt es nicht. Das Nachsehen haben Kundinnen und Kunden, die sich ohne kompetente Anleitung an den komplizierten Kraftgeräten abmühen - was dem Körper unter Umständen mehr schadet als nützt.
Das Qualitop-Gütesiege- soll Kunden die Wahl eines guten Fitness-Centers erleichtern. Die vier grossen Krankenkassen Helsana, Concordia, Visana und Wincare, die ihren zusatzversicherten Mitgliedern einen Beitrag ans Abo zahlen, haben den Verein Qualitop gegründet. Dieser klärt ab, welche Fitness-Center in der Schweiz seriös arbeiten. 320 tragen mittlerweile das Qualitop-Gütesiegel.
Doch Recherchen der welschen Konsumenten-Sendung A bon entendeur haben gezeigt, dass die Qualitop-Verantwortlichen über Gebühr tolerant sind. Einem schlecht geführten Fitness-Center in Genf gewährten sie eine Frist von mehr als einem halben Jahr. Erst dann musste alles in Ordnung sein.
«Wir wollen die Qualität verbessern. Unser Ziel ist es nicht, möglichst viele Fitness-Center von unserer Liste zu streichen», sagt Qualitop-Geschäftsführer Paul Eigenmann. Das ist auch weiter nicht erstaunlich. Denn der Verein Qualitop ist finanziell von den Fitness-Centern mit Gütesiegel abhängig: Sie zahlen einen jährlichen Beitrag von 2400 bis 3600 Franken.
Immerhin gibt es seit vier Jahren einen eidgenössischen Fachausweis für Fitness-Instruktoren. Doch beim Schweizerischen Fitness-Center-Verband (SFCV) melden sich pro Jahr nur 60 Personen zur Prüfung an - dies bei fast 700 Centern in der Schweiz.
«Die Betreiber der Fitness-Center können noch nicht von allen Angestellten verlangen, dass sie den Fachausweis haben», sagt SFCV-Präsident Gaston Ravasi. «Es stehen noch nicht genügend Absolventen zur Verfügung.»
Wenn Sie ein Fitness-Center mit kompetenter Beratung suchen, beachten Sie die Tipps im oben stehenden Kasten.
Marco Diener