Umdenken im Fitnesscenter
Inhalt
saldo 10/2000
24.05.2000
Sportlehrer Paul Eigenmann, Geschäftsführer bei Qualitop, der Qualitätsprüfung für die Fitnessbranche, über sanftes Training.
Puls: Über die Hälfte aller Fitnessabos werden nach kurzer Zeit nicht mehr erneuert. Es gibt viele Aussteiger. Wer soll in Zukunft noch in einem Fitnesscenter trainieren?
Paul Eigenmann: Es muss ein Umdenken stattfinden. Die Branche sollte ein Bild des Fitnesscenters schaffen, welches viele Leute anspricht und nicht viele Leute aussch...
Sportlehrer Paul Eigenmann, Geschäftsführer bei Qualitop, der Qualitätsprüfung für die Fitnessbranche, über sanftes Training.
Puls: Über die Hälfte aller Fitnessabos werden nach kurzer Zeit nicht mehr erneuert. Es gibt viele Aussteiger. Wer soll in Zukunft noch in einem Fitnesscenter trainieren?
Paul Eigenmann: Es muss ein Umdenken stattfinden. Die Branche sollte ein Bild des Fitnesscenters schaffen, welches viele Leute anspricht und nicht viele Leute ausschliesst. Die zukünftige Kundschaft ist älter, vornehmlich weiblich, und die hatte bis jetzt eine Hemmschwelle, in ein Fitnesscenter zu gehen. Grund ist das noch immer herrschende Image der "Schönen und Fitten". Dieses Image muss sich ändern durch individuelle Betreuung für jedermann und jedefrau, keine Kraftmeierei mehr, weder im Aerobics noch im Krafttraining. In Zukunft wird alles sanfter gehen.
Was bedeuten diese Überlegungen für das Krafttraining?
Weg vom Bodybuilding. Es geht nicht um olympisches Gewichtewuchten, es geht darum, Muskelspannung zu erzielen. Die Muskulatur ist das wichtigste Organ überhaupt, insbesondere im Alter. Wer nicht mehr von der Toilette aufstehen kann, weil er zu wenig Kraft in den Beinen hat, ist ein Pflegefall.
Wie sieht es beim Ausdauersport aus?
Da gilt das Gleiche: weniger ist mehr. Keine roten Köpfe, kein Olympiatraining. Das Training ist sanft und dank verschiedener Geräte sehr variantenreich.
