Sportsocken müssen viele Anforderungen erfüllen: Sie dürfen Schweiss nicht aufsaugen und sollten häufiges Waschen gut vertragen. Zudem müssen sie robust sein, da man sie beim Gehen und Rennen häufig über weite Strecken trägt.
Bei jedem Schritt scheuert der Stoff an Zehen, Fersen und Fussballen gegen die Schuhe. Der Test des Gesundheitstipp zeigt: Nicht alle Sportsocken erfüllen diese Erwartungen. Für den Test untersuchte ein deutsches Labor zwölf Produkte aus Kunststofffasern.
Ergebnis: Bei der Waschbarkeit zeigten viele Socken Mängel. Die Modelle «X-Socks Run Perform» und «Odlo Sport Socks Quarter» hatten nach fünf Waschgängen bei 60 Grad fast 14 Prozent ihrer Grösse verloren. Das bedeutet: Sie schrumpften von der Grösse 42 auf die Grösse 36.
Die Hersteller empfehlen zwar, Socken aus Kunststofffasern bei nicht mehr als 30 bis 40 Grad zu waschen. Doch für Experten ist klar: Das ist zu wenig. Denn an den Füssen produzieren Menschen viel Schweiss. Für Bakterien, Keime und Pilze ist das ein idealer Nährboden.
Hygienefachmann Markus Egert von der Universität Furtwangen (D) sagt: «Socken sollte man bei 60 Grad waschen und nur ausnahmsweise bei tieferer Temperatur.» Der Test zeigt:
Es gibt Produkte, die Waschgänge bei 60 Grad gut überstehen. Fünf Socken liessen sich mehrmals waschen, ohne dass sie stark eingingen, Farbe verloren oder stark fusselten. Die Modelle von On, Nike, Manor Sport, Asics und Craft gingen weniger als 5 Prozent ein. Ausserdem hatten sich nach den Waschgängen weder Falten, Fasern noch Stoffknötchen an der Oberfläche gebildet. Auch die Farbe blieb erhalten.
Modelle von Adidas, Odlo und Wrightsock wurden löchrig
Die meisten Sportsocken erwiesen sich im Test als robust. Das Labor liess die Stoffe 100'000 Mal gegen ein festes Gewebe scheuern. Nur bei drei Socken entstanden so Löcher. Die Produkte von Odlo und von Wrightsock hatten nach 60'000 respektive 80'000 Scheuervorgängen an den Sohlen ein Loch. «Training Light» von Adidas war nach 90'000 Mal Scheuern an der Zehenpartie löchrig.
Die Sportsocken im aktuellen Test waren insgesamt robuster als Alltagssocken aus Baumwolle. In einem Test des «K-Tipp» wiesen kurze Baumwollsocken im Durchschnitt nach 75'000 Scheuerungen Löcher auf («K-Tipp» 11/2023). In einem «Saldo»-Test gingen Männersocken im Durchschnitt bereits nach 33'000 Mal kaputt («Saldo» 14/2021).
Wichtig bei Sportsocken: Der Stoff sollte schon beim Trainieren den Schweiss gut ableiten und schnell trocknen. Die Fachleute prüften deshalb auch, wie gut die Fasern den Schweiss von der Haut wegtransportieren und wie schnell sie trocknen.
Läuft man längere Strecken in feuchten Socken, reibt der Stoff stark an der Haut. Das fördert Blasen. Bei der Schweissaufnahme schnitten die Socken «Performance Mid Sock» von On als einziges Produkt sehr gut ab. Sie erreichten im Vergleich die beste Gesamtnote.
Bionic, Hersteller von X-Socks, schreibt dem Gesundheitstipp, man solle die angegebenen Waschinstruktionen «unbedingt» beachten. Bei X-Socks reiche eine Wäsche mit 30 Grad aus. Der Stoff enthalte Silberionen, die das Wachstum von Bakterien hemmen.
Einsatz und Nutzen von solchen Silberpartikeln sind allerdings umstritten. Untersuchungen der Materialprüfungsanstalt Empa im Jahr 2011 zeigten: Silberionen in Kleidern waren oft nach wenigen Waschgängen ausgewaschen. Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung rät zudem von Kleidern mit Silberpartikeln ab. Es sei nicht ausgeschlossen, dass die Teilchen Lunge und Leber schädigen.
Odlo zeigt sich enttäuscht über das Abschneiden seiner Socken und verspricht: «Wir werden die Testergebnisse in den Entwicklungsprozess einfliessen lassen.»
So hat der Gesundheitstipp getestet
Das Labor Weber und Leucht in Fulda (D) prüfte für den Gesundheitstipp zwölf Paar Sportsocken. Das waren die Kriterien:
- Waschbarkeit: Die Experten wuschen die Socken fünf Mal bei 60 Grad. Dann prüften sie, wie stark die Socken eingegangen waren, ob sie fusselten und ob sie Fasern verloren hatten. Bewertet wurde auch der Farbverlust.
- Schweissaufnahme und Trocknungszeit: Die Experten legten Stoffteile der Socken auf eine Keramikplatte. Diese gab eine gewisse Wassermenge an das Textil ab. Dann überprüften die Fachleute bei Hauttemperatur, wie viel Feuchtigkeit der Stoff aufgenommen hatte und wie schnell er trocknete.
- Scheuerbeständigkeit: Der Stoff der Sportsocken im Fersen-, im Zehen- und im Ballenbereich wurde so lange gegen einen anderen Stoff gescheuert, bis sich Löcher gebildet hatten. Nach maximal 100'000 Scheuerungen brachen die Experten den Test ab.