Hoffnung statt Resignation
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saldo 7/2000
12.04.2000
Die Diagnose Lungenkrebs muss kein Todesurteil sein. Heidi Lips ist dank neuem Therapiekonzept heute geheilt. Trotzdem: Vorbeugen ist besser.
Am 9. 9. 99 wurde Heidi Lips operiert. "Andere heirateten an diesem Termin und ich liess mir an diesem Tag eine Lunge herausnehmen!", scherzt die attraktive 47-Jährige. Heute lebt sie mit nur einem Lungenflügel - zwar noch mit Schmerzen, aber mit viel Hoffnung. Sie gilt als geheilt.
Chemotherapie: Der Tumor bildete ...
Die Diagnose Lungenkrebs muss kein Todesurteil sein. Heidi Lips ist dank neuem Therapiekonzept heute geheilt. Trotzdem: Vorbeugen ist besser.
Am 9. 9. 99 wurde Heidi Lips operiert. "Andere heirateten an diesem Termin und ich liess mir an diesem Tag eine Lunge herausnehmen!", scherzt die attraktive 47-Jährige. Heute lebt sie mit nur einem Lungenflügel - zwar noch mit Schmerzen, aber mit viel Hoffnung. Sie gilt als geheilt.
Chemotherapie: Der Tumor bildete sich zurück
Vor einem Jahr sah es anders aus: Sie hatte starke Schmerzen im Lungenbereich und befürchtete das Schlimmste, denn sie war erst seit einigen Monaten Nichtraucherin. Lungenkrebs im fortgeschrittenen Stadium, lautete die Diagnose, mit schlechter Prognose.
Im Rahmen einer Studie kam Heidi Lips in ein spezielles Therapiekonzept, beginnend mit Chemotherapie. "Es war eine furchtbar harte Zeit. Ich war mehr tot als lebendig", erinnert sie sich. Sie erbrach sich tagelang. Aber sie wollte kämpfen und stand die schwierige Zeit durch. Resultat: Der Tumor schrumpfte zusehends. Im September entfernte Prof. Walter Weder, Chirurg am Unispital Zürich, den rechten Lungenflügel und Lymphknoten im Brustbereich. Bei der Operation fand sich keine einzige lebende Krebszelle mehr. Jetzt standen die Chancen besser.
Die psychische Reaktion kam im Kuraufenthalt
Heidi Lips war zwar über den Berg, doch immer noch sehr schwach. Im Kuraufenthalt kam - nachträglich - die Panik, die psychische Reaktion auf die ungeheure Belastung der letzten Monate. Sie spürte plötzlich Schmerzen in der gesunden Lunge. "Ich hatte panische Angst und reagierte beinahe hysterisch", erklärt sie. Sie brauchte Psychopharmaka und psychologische Betreuung.
Jetzt will sie die Medikamente langsam abbauen. Heute arbeitet sie bereits wieder Teilzeit, richtet ihr neues Haus ein und geht oft mit ihrem Hund spazieren. "Ich komme schnell ausser Atem - aber ich lebe gut. Auch mit meiner halben Lunge."
Nicht jeder Lungenkrebs lässt sich heilen, die Krankheit ist trotz neuer Behandlungskonzepte keinesfalls harmlos. 2800 Personen sterben jährlich daran, 4000 erkranken pro Jahr an dieser Krebsart. Bei den Frauen ist die Erkrankungstendenz steigend, sie ziehen bald mit den Männern gleich. Die beste Vorbeugung heisst nach wie vor: nicht rauchen.
Nicole Strähl